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Top-Managerinnen: Das sind Deutschlands wichtigste Managerinnen

Top-Managerinnen

Das sind Deutschlands wichtigste Managerinnen

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    Managerin des Jahres ist Saori Dubourg. Die gebürtige Augsburgerin sitzt im Vorstand von BASF.
    Managerin des Jahres ist Saori Dubourg. Die gebürtige Augsburgerin sitzt im Vorstand von BASF. Foto: Uwe Anspach, dpa (Archiv)

    Als Siemens im November einen massiven Stellenabbau ankündigte, ging es in den Tagen und Wochen danach auch immer um eine Frau: Janina Kugel, Mitglied im Vorstand und die Managerin, die den umstrittenen Schritt nach außen hin verteidigen musste. Journalisten porträtierten die 47-Jährige mit so großer Begeisterung, dass offensichtlich wurde, wie besonders das eigentlich noch ist: eine Frau auf Vorstandsebene.

    Glaubt man dem Manager Magazin, dann ändert sich das ganz langsam. Zum Jahreswechsel hat die Zeitschrift eine Liste mit 100 deutschen Top-Managerinnen vorgelegt. Darunter sind nicht nur Vorstandsfrauen, sondern auch Unternehmerinnen, Aufsichtsrätinnen oder Geschäftsführerinnen. Im vergangenen Jahr war der Kreis noch deutlich kleiner. Damals fanden sich nur 75 Frauen auf der Liste. Janina Kugels Name war in beiden Jahren darunter, zuletzt saß die Managerin sogar in der neunköpfigen Jury.

    Saori Dubourg wurde in Augsburg geboren

    Die Liste soll explizit kein Ranking sein, einen ersten Platz gibt es aber trotzdem. Die Experten wählten Saori Dubourg zur Managerin des Jahres. Die in Augsburg geborene Betriebswirtin ist Vorstandsmitglied beim Chemiekonzern BASF, wo sie für die Bereiche Pflanzenschutz, Bauchemie und Europa zuständig ist. Sie arbeitet seit 21 Jahren für den Dax-Konzern, war viele Jahre im Ausland beschäftigt, 2017 rückte sie in den Vorstand auf.

    Neben Dubourg finden sich auch Sabine Herold und Delia Fischer auf der Liste. Herold ist geschäftsführende Gesellschafterin des Industrieklebstoffeherstellers Delo aus Windach und eine engagierte Vertreterin des deutschen Mittelstands. Die aus Nördlingen stammende Fischer ist Gründerin des Münchner Internet-Möbelhändlers Westwing. Ebenfalls zu den Top-Managerinnen gehören Tina Müller, Vorstandsvorsitzende des Kosmetik-Riesen Douglas, Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des Werkzeugmaschinenbauers Trumpf, BMW-Erbin Susanne Klatten oder auch Simone Bagel-Trah, Aufsichtsvorsitzende des Henkel-Konzerns und einzige weibliche Chefkontrolleurin eines Dax-Unternehmens.

    Auch Bianca Heinicke, besser bekannt als Bibi, hat einen Platz auf der Liste. Die 24-Jährige ist Deutschlands erfolgreichster Youtube-Star. Auf der Video-Plattform veröffentlicht sie regelmäßig Clips, in denen sie zeigt, was sie anhat, wie sie sich schminkt oder wie sie ihren Urlaub verbringt. Experten schätzen, dass die Jung-Unternehmerin über 100.000 Euro im Monat verdient.

    Frauen sind in Führungsetagen immer noch unterrepräsentiert

    Auch wenn das Magazin mittlerweile 100 Top-Managerinnen kürt – und die Liste der Frauen damit genauso umfangreich ist wie die der Männer–, sind Frauen in den Führungsetagen immer noch unterrepräsentiert. Wie eine Studie der Unternehmensberatung Ey zeigt, gab es zur Mitte des Jahres 2017 in den Vorständen von 160 führenden deutschen Unternehmen insgesamt 47 weibliche Mitglieder. Das sind knapp sieben Prozent. Während in manchen Vorständen gleich mehrere Frauen vertreten sind, sitzen in drei von vier Gremien nur Männer. Besser sieht es in den Dax-Konzernen aus: In 21 der 30 Vorstände gibt es eine oder mehrere Managerinnen.

    Zwischen Mitte 2016 und Mitte 2017 sind den Machern der Studie zufolge sieben Frauen in den Vorstand ihres Konzerns aufgestiegen. Bleibt es bei diesem Tempo, werde es demnach 23 Jahre dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt ist. Deutschland hinkt im Vergleich zu anderen Ländern deutlich hinterher, heißt es in der Studie. In Schweden etwa sind schon jetzt 21 Prozent der Vorstandsmitglieder von 298 börsennotierten Firmen weiblich.

    Für eine Frauenquote ist aber längst nicht jede Top-Managerin. BMW-Vorstandsfrau Milagros Caina Carreiro-Andree etwa kann laut Manager Magazin mit der Quote nichts anfangen. SAP-Vorstand Jennifer Morgan dagegen ist erklärte Feministin, sie hat unter anderem ein Programm initiiert, das Frauen nach der Schwangerschaft die Rückkehr in den Beruf erleichtern soll.

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