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"Ice Bucket Challenge": Deutsche ALS-Forscher freuen sich über Zunahme an Spenden

"Ice Bucket Challenge"

Deutsche ALS-Forscher freuen sich über Zunahme an Spenden

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    Helene Fischer hat sich der "Ice Bucket Challenge" gestellt - zur Freude vieler Internetnutzer. Sie war nicht die einzige Prominente.
    Helene Fischer hat sich der "Ice Bucket Challenge" gestellt - zur Freude vieler Internetnutzer. Sie war nicht die einzige Prominente. Foto: Facebook-Profil Helene Fischer/ Screenshot AZ

    Menschen schütten sich Eiswasser über den Kopf - bei der "Ice Bucket Challenge". Mit dieser viralen Aktion soll auf die tödliche Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose  (ALS) aufmerksam gemacht werden.

    Die Herausforderung besteht darin, sich einen Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf zu gießen und danach drei oder mehrere Personen zu nominieren. Als Nominierter hat man dann 24 Stunden Zeit, sich mit kaltem Wasser zu duschen und 10 US-Dollar oder 10 Euro an die ALS Association zu spenden. Wenn man sich gegen die Nominierung entscheidet, muss man einen Betrag von 100 US-Dollar/ 100 Euro spenden.

    Kritiker monieren, dass viele Menschen den Internet-Hype lediglich zur Selbstdarstellung nutzen, statt für die Forschung und Bekämpfung der Krankheit ALS zu spenden. Aber ist das tatsächlich so?

    In Deutschland hat sich vor allem die ALS-Ambulanz der Berliner Charité auf die Versorgung von Menschen mit ALS spezialisiert hat. Wir sprachen mit Leiter Prof. Dr. Thomas Meyer.

    Herr Meyer, wie viele Spendengelder für die Betreuung von ALS-Kranke sind bei Ihnen seit Juli eingegangen?

    Prof. Dr. Thomas Meyer: Bis zum Montag waren durch die "Ice Bucket Challenge" 101.300 Euro eingegangen. Bis zum heutigen Mittwoch wird mit einem Betrag von 200.000 Euro gerechnet, das sind enorm viele Spenden. Gestern erst kam eine Anzahl von 1.000 Spenden zusammen.

    Um welche Spendenbeträge handelt es sich?

    Meyer: Es handelt sich um Spendenbeträge zwischen fünf und 50 Euro, gelegentlich sind auch höhere Beiträge eingegangen.

    Wie viele Menschen haben seit Beginn der "Ice Bucket Challenge" gespendet?

    Meyer: Seit dem Beginn der "Challenge" haben etwa 2.500 Menschen (Stand Montag) für unsere Einrichtung gespendet.

    Ist der Hype um die "Ice Bucket Challenge" bei Ihnen also spürbar?

    Meyer: Die Resonanz ist riesig und wir sind sehr dankbar dafür. Die Arbeit unseres zehnköpfigen Teams, davon drei Neurologen, benötigt eine finanzielle Unterstützung von 550.000 Euro im Jahr. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen nur 30 Prozent der Kosten des ALS-Teams der Charité. Dazu kommen noch die Kosten für die Forschung.

    Sind das im Vergleich zum Vorjahr mehr Spendengelder?

    Meyer: Im Vergleich zu einer "regulären" Woche 2013 ist es eine 200-fache Steigerung.

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