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Bauboom: Die Deutschen bauen wie verrückt

Bauboom

Die Deutschen bauen wie verrückt

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    Der Bauboom in Deutschland hält an. Im letzten Jahr wurden besonders viele Mehrfamilienhäuser genehmigt. Grund dürften die niedrigen Zinsen sein.
    Der Bauboom in Deutschland hält an. Im letzten Jahr wurden besonders viele Mehrfamilienhäuser genehmigt. Grund dürften die niedrigen Zinsen sein. Foto: Bodo Marks (dpa)

    Der Bauboom in Deutschland hält dank der historisch niedrigen Bauzinsen an. Im vergangenen Jahr wurden 270.000 neue Wohnungen genehmigt, das waren fast 13 Prozent mehr als 2012, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet auch für dieses Jahr mit einer kräftigen Steigerung.

    Fertiggestellt worden seien im vergangenen Jahr voraussichtlich 230.000 Wohnungen, sagte der Chefvolkswirt des Bauindustrieverbands, Heiko Stiepelmann, der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. In diesem Jahr rechne er mit bis zu 260.000 neuen Wohnungen.

    Bauboom ist "bitter nötig"

    Der kräftige Zuwachs sei auch "bitter nötig". Im Krisenjahr 2009 waren in Deutschland so wenige Wohnungen fertig gestellt worden wie noch nie seit der Wiedervereinigung, erst seit 2010 lägen die Zahlen wieder "auf vernünftigem Niveau", sagte Stiepelmann. Laut Statistik wurden 2010 rund 5,5 Prozent mehr Wohnungen neu genehmigt als im Vorjahr, 2011 waren es knapp 22 Prozent mehr und 2012 rund 4,8 Prozent.

    Im vergangenen Jahr wurden der Statistik zufolge besonders viele Mehrfamilienhäuser genehmigt. Die Zahl der Wohnungen in solchen Häusern stieg demnach um 22,3 Prozent auf knapp 118.000. Bei den Einfamilienhäusern lag das Plus nur bei 1,1 Prozent - ihre Zahl stieg damit auf rund 89.000. In Zweifamilienhäusern wurden im vergangenen Jahr rund 13 Prozent mehr Wohnungen genehmigt, insgesamt waren es rund 20.000.

    Zuwanderung vor allem in Ballungsräumen

    Die positive Entwicklung sei aber nicht flächendeckend, betonte Stiepelmann vom Bauindustrieverband. In den Ballungsräumen gebe es Zuwanderung und großen Bedarf an Wohnraum - "vor allem an kostengünstigem Wohnraum". Auf dem flachen Land gebe es diesen Bedarf nicht.

    Für die Bauindustrie bedeutet der Boom am Bau mehr Umsatz und laut Stiepelmann auch mehr Stellen. Der Verband rechne 2013 mit einem Umsatzplus von vier Prozent, im laufenden Jahr sogar von fünf Prozent, sagte der Chefvolkswirt. "Und wir rechnen damit, dass wir 765.000 Beschäftigte erreichen werden, knapp 10.000 mehr als im vergangenen Jahr." Die Zahl der Stellen in der Bauindustrie war von 1995 bis 2005 von 1,4 Millionen auf unter 700.000 zurückgegangen. Mit dem Bauboom entwickelte sich die Beschäftigung "wieder positiver". afp/AZ

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