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Plastiktüten: Drogerieketten sagen kostenlosen Plastiktüten den Kampf an

Plastiktüten

Drogerieketten sagen kostenlosen Plastiktüten den Kampf an

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    Einige Drogeriemarktketten bieten Plastiktüten nicht mehr kostenlos an. Das wirkt sich positiv auf das Umweltbewusstsein der Kunden aus.
    Einige Drogeriemarktketten bieten Plastiktüten nicht mehr kostenlos an. Das wirkt sich positiv auf das Umweltbewusstsein der Kunden aus. Foto: dpa/Bodo Marks

    Kostenlose Plastiktüten verschwinden mehr und mehr aus dem deutschen Einzelhandel. Einige Drogeriemarktketten wollen den Verbrauch von Plastiktüten drosseln, indem sie Geld dafür verlangen oder keine leichten Einwegtüten mehr anbieten.

    Laut dem Unternehmen Müller mit Sitz in Ulm verzichten die meisten Menschen seitdem auf die Plastiktüten. "85 Prozent der Kunden haben keine Taschen mehr nachgefragt", sagte Sprecherin Tatjana Meier. Die Handelskette verlangt seit Anfang Februar nun zwischen 5 und 15 Cent für die jahrzehntelang kostenlosen Plastiktüten.

    Deutschland hinkt im Ländervergleich hinterher

    Hierzulande würden nur rund 14 Prozent der Müller-Kunden Einweg-Tragetasche kaufen, in der Schweiz 19 Prozent, in Österreich 20 Prozent und in Slowenien, Spanien und Kroatien sogar rund 30 Prozent.

    Aber: "Fast jeder hat vorher eine Plastiktüte mitgenommen", sagte Meier. Gleichzeitig biete die Handelskette nun Baumwolltaschen für 2,50 Euro das Stück an. "Wir mussten nach drei Wochen neu produzieren, weil die Nachfrage so groß war", sagte Meier.

    Müller, dm und Budnikowsky machen mit

    Auch der deutsche Branchenprimus dm will Plastiktüten künftig nicht mehr kostenlos abgeben und so ein Zeichen gegen die Umweltbelastung durch Plastikmüll setzen. Ein Sprecher des Unternehmens in Karlsruhe hatte am Donnerstag einen Bericht der Tageszeitung "Die Welt" bestätigt.

    Allerdings erstreckt sich die Umstellung bei dm zunächst nicht auf alle Märkte. Die Entscheidung treffe jede Filiale für sich, sagte der Sprecher. Der Beschluss folgt einem Testlauf mit überwiegend positiven Reaktionen. "dm liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen", sagte der Sprecher.

    Die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky hatte ihre kostenlosen Abreißtüten an der Kasse bereits Ende vergangenen Jahres vom Haken genommen. "Die verwehen leicht und sind ein großes Umweltärgernis", sagte Sharon Heymann, die bei "Budni" für die Nachhaltigkeit verantwortlich ist. Die Kunden hätten das gut angenommen. Zudem gebe es Baumwollbeutel und "Pfandtaschen" aus recyceltem Material. dpa/lsw

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