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Digitalisierung: Ein lautes „Ja“ zum Wandel in der Medienbranche

Digitalisierung

Ein lautes „Ja“ zum Wandel in der Medienbranche

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    Fredric Karén eröffnete das Newscamp in Augsburg.
    Fredric Karén eröffnete das Newscamp in Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Dem Skandinavier wird ja gerne ein nüchternes Wesen nachgesagt. Perfekte Voraussetzungen, könnte man also sagen, wenn es um ein Thema wie den Medienwandel geht. Da stecken ohnehin genügend Emotionen drin – und jede Menge brisante Fragen. Hat die gedruckte Nachricht noch eine Zukunft? Können kleinere Verlage im Wettbewerb mit den globalen Mega-Konzernen Google, Facebook und Co. überhaupt überleben? Und braucht es in diesen Zeiten eigentlich noch klassische Journalisten? Ja, ja und ja – auch wenn es einige Anstrengungen und viel Mut zur Veränderung erfordert. So lautete die klare Antwort von Fredric Karén, Chefredakteur in der skandinavischen Schibsted Media Group und Hauptredner beim diesjährigen Augsburger Newscamp, einer der führenden Digitalkonferenz im deutschsprachigen Raum.

    Karén hatte bei seiner Eröffnung am Mittwoch für die rund 400 Teilnehmer aus der Verlags- und Medienbranche eine spannende Geschichte im Gepäck: den radikalen Wandel der schwedischen Tageszeitung Svenska Dagbladet hin zu einem digitalen Nachrichtenunternehmen. Der Appell des smarten Schweden an die Medienschaffenden: Veränderungen annehmen und neue unternehmerische Wege finden. „Wenn wir als Verleger weiter eine Rolle spielen wollen, müssen wir in Technologie und Journalismus investieren.“ Wohin das führen kann, zeigte Karén gleich mit. Seit zwei Jahren wird die Homepage der Zeitung von einem Algorithmus mitgesteuert. Ziel ist ein Angebot, das sich besser an den Interessen der Leser ausrichtet. Rund 300 Entwickler arbeiten zudem an technischen Lösungen, die den Redakteuren die gigantische Menge an Informationen des Internets besser verfügbar und das Arbeiten so effizienter machen soll.

    So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: investigative Recherche und fairer ausgewogener Qualitätsjournalismus. Und der sei angesichts von Fake News und einem US-Präsidenten, der mit etablierten Medien auf Kriegsfuß steht, wichtiger denn je. Ein Satz, für den es am Tag der Pressefreiheit viel Applaus gab.

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