Will Aldi bald auch Regale in China bestücken? Der Lebensmitteldiscounter will dort möglicherweise Filialen eröffnen. Aldi Süd teilte am Donnerstag mit, derzeit erfolgten "umfangreiche Recherchen, unter anderem in Bezug auf den chinesischen Markt". Bezüglich einer Expansion nach China sei jedoch "aktuell keine Entscheidung gefällt".
China geht an Aldi Süd, die nächsten beiden Länder an Aldi Nord
Das "Manager Magazin" hatte zuvor berichtet, die Gesellschafterfamilien von Aldi Süd und Aldi Nord hätten bereits im Februar 2013 den Grundsatzbeschluss gefasst, nach China zu expandieren. Aldi Süd sei "mit der Durchführung betraut" worden, zitierte das Magazin aus einem Protokoll des Unternehmensausschusses vom Mai dieses Jahres. Im Gegenzug dürfe Aldi Nord die Expansionsentscheidungen für die nächsten beiden Länder treffen und diese "für sich erschließen".
Aldi-Filialen gibt es in Europa, USA und Australien
Aldi ist in zahlreichen Ländern Europas vertreten, aber auch in den USA und Australien. Die beiden Gruppen Aldi Süd und Aldi Nord teilen sich die Auslandsmärkte untereinander auf.
Deutschlands erster Discounter: Das ist Aldi
Seinen Ursprung hat Aldi im elterlichen Feinkostgeschäft in Essen. Gemeinsam mit seinem Bruder Karl übernahm Theo Albrecht 1946 den Laden.
Sie setzten von Anfang an auf Qualität und kleine Preise: Deutschlands erster Discounter war geboren. So steht der Firmenname Aldi für Albrecht-Diskont.
Die beiden Albrecht-Brüder teilten sich Deutschland in den 60er Jahren auf: Karl war für Aldi Süd in Süddeutschland und Theo Albrecht für Aldi Nord in Norddeutschland zuständig.
Aldi Süd ist in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie dem südlichen Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Hessen zu finden.
Aldi Süd besteht nach eigenen Angaben aus 31 Regionalgesellschaften mit über 1830 Filialen. Aldi ist auch im Ausland zu finden, etwa in Österreich, wo die Geschäfte unter dem Namen Hofer firmieren.
Über die beiden Brüder drang nie viel an die Öffentlichkeit. Nach Recherchen des Forbes- und des Manager Magazins war Theo Albrecht aber der zweitreichste Deutsche und hatte ein Vermögen von rund 17 Milliarden Euro. Auf Platz eins: sein Bruder.
Theo Albrecht wurde 1971 entführt und blieb 17 Tage lang gefangen. Nachdem die Entführer sieben Millionen Mark erhalten hatten, kam Albrecht frei. Er starb 2010 an den Folgen eines schweren Sturzes. Seine Kinder arbeiten auch bei Aldi Nord.
Das Geld, das Aldi zur Verfügung steht, ist in Stiftungen gebunden. So soll die Firma auch nach dem Tod der Gründer fortgeführt werden können.
Karl Albrecht stirbt am 21. Juli 2014 im Alter von 94 Jahren.