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Managerin festgenommen: Fall Huawei: China wirft Kanada Verletzung der Menschenrechte vor

Managerin festgenommen

Fall Huawei: China wirft Kanada Verletzung der Menschenrechte vor

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    Meng Wanzhou, der Finanzchefin von Huawei, drohen bis zu 30 Jahre Gefängnis.
    Meng Wanzhou, der Finanzchefin von Huawei, drohen bis zu 30 Jahre Gefängnis. Foto: Huawei, dpa (Archiv)

    Im Fall der festgenommenen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou hat China den kanadischen Behörden eine Verletzung der Menschenrechte vorgeworfen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang, sagte, Ottawa habe Peking weder über Mengs Festnahme unterrichtet, noch die notwendige medizinische Versorgung für die 46-Jährige bereitgestellt. Das sei eine "unmenschliche Behandlung". Laut einem Bericht des kanadischen TV-Senders CBC leidet Meng an Bluthochdruck. Sie erhalte dafür in Haft jedoch Medikamente.

    Chinas Regierung hatte am Wochenende nach dem Vertreter Kanadas auch den Botschafter der USA einbestellt, um gegen die Festnahme von Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou zu protestieren. Das geht aus einer Erklärung auf der Website des Außenministeriums in Peking hervor. Man werde weitere Schritte unternehmen, sofern dies notwendig sein sollte, heißt es darin weiter.

    Zuvor hatte das chinesische Außenamt schon den Botschafter Kanadas einbestellt. China hatte Kanada vor "schwerwiegenden Konsequenzen" in der Affäre um die in Vancouver inhaftierte Meng gewarnt. Peking forderte ihre Freilassung. Das Vorgehen der kanadischen Behörden ignoriere das Gesetz und sei "abscheulich".

    Meng, die zugleich stellvertretende Vorstandschefin von Huawei und Tochter des Konzerngründers Ren Zhengfei ist, war am Samstag vor einer Woche auf Betreiben der amerikanischen Behörden in Kanada festgenommen worden. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft wegen "Verschwörung zum Betrug von Finanzinstitutionen".

    China verlangt Freilassung von Huawei-Managerin

    Über einen Kautionsantrag Mengs soll am Montag vor Gericht in Vancouver entschieden werden. Die Staatsanwaltschaft drängte auf eine Ablehnung des Antrags. Huaweis Finanzchefin habe die Mittel zur Verfügung, eine Flucht nach China zu arrangieren, das kein Auslieferungsabkommen mit den USA habe, hieß es zur Begründung. Überdies sei Meng in Besitz von sieben Pässen aus Hongkong und China, berichtet CBC.

    An den Finanzmärkten hatte der Vorfall Sorgen wegen einer erneuten Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den Vereinigten Staaten ausgelöst. Zeitweise gab es starke Kursverluste. Peking hatte mit einer wütenden Protestnote auf die Festnahme Mengs reagiert und ihre Freilassung gefordert.

    Die chinesische Botschaft in Kanada verlangte sowohl von Kanada als auch von den USA, ihr "Fehlverhalten sofort zu korrigieren" und Mengs persönliche Freiheit wiederherzustellen. (dpa)

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