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Fluggesellschaften: Flugstreichungen: Macht sich Ryanair fit für die Airberlin-Pleite?

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Flugstreichungen: Macht sich Ryanair fit für die Airberlin-Pleite?

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    Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair hat am Wochenende 162 Flüge gestrichen und damit deutlich mehr Verbindungen als erwartet.
    Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair hat am Wochenende 162 Flüge gestrichen und damit deutlich mehr Verbindungen als erwartet. Foto: Andreas Arnold (dpa)

    Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair hat am Wochenende 162 Flüge gestrichen und damit deutlich mehr Verbindungen als erwartet. Ryanair sagte am Samstag 80 Verbindungen ab, am Sonntag waren es 82 Flüge, wie der Tagesspiegel unter Berufung auf Angaben des Unternehmens berichtete. Ryanair hatte angekündigt, in den nächsten sechs Wochen täglich 40 bis 50 Flüge streichen zu wollen.

    Ryanairs-Marketingchef Kenny Jacobs räumte dem Bericht zufolge ein, die Ausfälle an diesem Wochenende seien höher, weil das Unternehmen mit der Umsetzung der Annullierungen beginne. Über abgesagte Flüge, die bis zum kommendem Mittwoch hätten stattfinden sollen, haben die Reisenden nach Angaben von Jacobs bereits entsprechende Informationen erhalten.

    Ryanair hatte am Freitag angekündigt, in den kommenden sechs Wochen bis zu 2100 Flüge zu streichen, um die Pünktlichkeit ihrer Maschinen zu verbessern. Die aktuellen Flugstreichungen könnten nach Einschätzung eines Luftverkehrsexperten aber einen ganz anderen Hintergrund haben. Das Unternehmen bereitet sich nach seiner Einschätzung auf den möglichen Fall vor, dass die insolvente Air Berlin ihren Flugbetrieb aus Geldmangel vorzeitig einstellen muss, sagte Gerald Wissel von der Beratungsgesellschaft Airborne am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

    "Im Fall eines vorzeitigen "Groundings" der Air Berlin müssten die begehrten Start- und Landerechte vom zuständigen Koordinator der Bundesrepublik sofort neu vergeben werden", sagte Wissel. Den Zuschlag könnten aber nur Gesellschaften erhalten, die dann auch mit entsprechenden Flugzeugen die Strecken tatsächlich fliegen könnten. Dafür wolle Ryanair einige Maschinen in der Hinterhand haben. Die irische Gesellschaft hat nach eigenen Angaben nicht für Betriebsteile der Air Berlin geboten. 

    Die Airline versprach den betroffenen Kunden ihr Möglichstes zu tun, um sie umzubuchen oder zu entschädigen. Dennoch reagierten viele Betroffene empört und beschwerten sich - etwa über Twitter.

    Am Allgäu Airport in Memmingen sind aktuell keine Flugausfälle von Ryanair bekannt.

    Ryanair fliegt mehrere Ziele in Deutschland an. Wirtschaftlich steht Ryanair derzeit gut da: Sein zweites Quartal von April bis Ende Juni schloss der Billigflieger mit einem Nettogewinn von 397 Millionen Euro ab. dpa, afp

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