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Energie: Heizöl bleibt teuer: Experte gibt Tipps

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Heizöl bleibt teuer: Experte gibt Tipps

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    Die Heizöl-Preise bleiben auf hohem Niveau.
    Die Heizöl-Preise bleiben auf hohem Niveau. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Die gute Nachricht zuerst: Der Preis für Heizöl wird wohl nicht mehr stark steigen. Die schlechte ist: Billiger wird es auch nicht. Und das, obwohl der Preis in diesem Herbst rund 10 Prozent über dem vom Vorjahr liegt - bei rund 91 Euro für 100 Liter beim Kauf von 3000 Litern.

    Dass das warme Wohnzimmer in diesem Winter seinen Preis haben wird, bestätigt auch Oliver Klapschus, Sprecher des Verbraucherportals heizoel24.de. "Heizöl wird wohl so schnell nicht billiger werden", sagt er. Preistreibende Faktoren seien die zunehmenden Unruhen im nahen Osten und die bevorstehenden Fed-Anleihenkäufe.

    Wer allerdings einen leeren Tank hat, dem wird nichts anderes übrig bleiben, als Heizöl nachzukaufen. Worauf müssen sich die Kunden jetzt einstellen? Welche Kauftipps gibt es? Und wie kann man durch richtiges Heizen Geld sparen?

    Mit welcher Preisentwicklung ist in den kommenden Wochen zu rechen?

    Oliver Klapschus glaubt nicht , dass der Preis sinken wird. Aus jetziger Sicht sei ein Seitwärtstrend auf hohem Niveau am wahrscheinlichsten. Der Grund: Die Kurse für Aktien und Rohstoffe ziehen kräftig an. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass der Euro den Anstieg bei den Heizölpreisen dämpft, erklärt Klapschus. An den aktuellen Preisen werde sich wohl so schnell nichts ändern.

    Wie sollten sich Käufer am besten verhalten?

    Wer spekulieren möchte, sollte so viel kaufen, dass er damit bis Januar kommt, rät Klapschus. Denn dann würden die Karten möglicherweise neu gemischt. Zu beachten ist dabei aber, dass Teilmengen generell teurer sind und bei einer erneuten Bestellung noch einmal Transportkosten bezahlt werden müssen. Außerdem sollte man schnell kaufen. Denn je näher der Winter rückt, umso knapper wird das Heizöl und umso länger werden die Lieferzeiten.

    Lohnt sich eine Sammelbestellung?

    Je größer die Menge, desto kleiner der Preis. Deswegen sind Sammelbestellungen oft die günstigere Alternative. Aber auch hier gilt: schnell sein. Sonst kann es sehr lange dauern, bis der Lieferant eine so große Menge zur Verfügung stellen kann.

    Wie warm sollten die Wohnräume beheizt werden?

    Dies hängt in erster Linie von der Nutzung des jeweiligen Zimmers ab. In Räumen, in denen man sich ohnehin weniger aufhält, sollte man die Heizkörper niedriger einstellen. Als Orientierung nennt die Energieberaterin Birgit Holfert von der Verbraucherzentrale in Berlin 20 Grad für Wohn-, Ess-, und Arbeitszimmer und 22 Grad für das Bad. Im Schlafzimmer reichten oft schon 16 bis 18 Grad. Auch für die Küche brauche man nicht wesentlich mehr, weil dort zusätzliche Wärme beim Kochen entsteht.

    Welche Maßnahmen helfen beim Energiesparen?

    Damit sich die Wärme nicht wieder gleichmäßig in der ganzen Wohnung verbreitet, bleiben die Türen zwischen den Zimmern am besten geschlossen, rät Holfert. Nachts, wenn die Kälte in die Wohnung kriecht, sollte man sich abschotten: "Bei alten Fenstern kann man schwere, dichte Vorhänge davorhängen. Gerade in einem Altbau geht sehr viel Heizenergie durch die Fenster verloren." Heruntergelassene Rollläden helfen ebenso wie geschlossene Fensterläden. Vor den Heizkörper haben Vorhänge allerdings nichts zu suchen - im Gegenteil: Heizkörper sollten frei stehen, damit die Wärmeabgabe nicht behindert wird. Die Luft kann sonst nicht zirkulieren und man heizt mehr die Außenwand als den Innenraum.

    Wer für längere Zeit die Wohnung verlässt, sollte die Heizung gezielt herunterfahren. Schon wenige Grad machen sich später in der Abrechnung bemerkbar. "Über den Tag lohnt es sich durchaus, wenn man die Thermostate auf Stufe eins oder zwei stellt", erläutert Holfert.

    Doch man kann auch am falschen Ende sparen: Aus Angst, Wärme zu verschwenden, komme in viele Wohnungen das Lüften zu kurz, warnt Claus Händel vom Fachverband Gebäude-Klima. "Gerade im Winter habe ich innerhalb der Räume einen großen Feuchtbefall." mit dpa

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