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Agrarbranche
01.06.2017

Immer mehr Milchautomaten: Auf Knopfdruck fließt Milch

Theresia Böckler und ihr Sohn Stefan zeigen, wie der Milchautomat der Familie funktioniert. Die Milchtankstelle kennt keine Sprachbarrieren, beherrscht unter anderem Deutsch, Englisch und Spanisch.
Foto: Ralf Lienert

Immer mehr Landwirte in der Region stellen Milchautomaten auf. Für Kunden ist das praktisch. Und für manch einen Bauern ein Weg aus der Krise.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Theresia Böckler der Milchkrise den Kampf angesagt. Der Milchpreis rutschte immer weiter ab, die Landwirte bekamen deutlich weniger ausgezahlt als noch einige Jahre zuvor. „Das war ein Trend, der uns nicht gefallen hat“, sagt Böckler, die mit ihrem Mann einen Hof im Weiler Binzenried bei Kempten führt. Seit zweieinhalb Jahren steht deshalb ein Milchautomat auf dem Hof der Böcklers. Ein Holzhäuschen, darin die silber-blaue Milchtankstelle. Kunden können hier auf Knopfdruck frische Milch abfüllen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Um die 50 Menschen pro Tag nutzen das Angebot, mal sind es mehr, mal weniger. Manch einer füllt einen Liter ab, andere nehmen sich gleich sechs Flaschen mit. Um einen Liter frische Milch zu erhalten, müssen sie einen Euro in den Automaten werfen. Für die Böcklers ist das ein gutes Geschäft: Denn verkaufen sie ihre Milch an eine Molkerei, bekommen sie dort aktuell nur zwischen 33 und 34 Cent. „Mit dem Automaten“, sagt die Landwirtin, „haben wir eine ganz andere Wertschöpfung“.

Die Erlöse sind für die Familie zwar nur ein kleines Zubrot. Immer mehr Milchbauern gehen aber einen ähnlichen Weg wie die Böcklers. Allein im Allgäu gibt es derzeit 21 Automaten. Hersteller wie Milch Concept aus Weilheim sprechen davon, dass die Nachfrage im vergangenen Jahr kräftig angezogen habe.

Dahinter steckt der Wunsch, den Preis für die eigene Milch zumindest zu einem Teil selbst bestimmen zu können. Denn in den vergangenen Jahren haben viele Landwirte gespürt, wie schnell ein schwankender Milchpreis einen Betrieb an den Rand der Existenz bringen kann. Im Sommer 2016 rutschte das Milchgeld mancherorts auf einen historischen Tiefstand von knapp 20 Cent, nachdem Aldi seinen Preis für einen Liter Milch um ein Viertel gesenkt hatte. Um kostendeckend wirtschaften zu können, braucht ein Landwirt allerdings mindestens 40 Cent, manch ein Agrar-Experte spricht sogar eher von 45 Cent.

Die Folgen der Milchkrise sind dramatisch: Allein im Jahr 2016 haben 1600 Milchbauern in Bayern aufgegeben. Damit ist ihre Zahl um 4,8 Prozent auf rund 32000 Landwirte geschrumpft. Auch die Zahl der Milchkühe ging um 9800 Tiere zurück. Aktuell stehen in den Ställen und auf den Weiden im Freistaat 1,2 Millionen Milchkühe.

Gleichzeitig stellen auch immer mehr Milchviehhalter ihren Betrieb von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft um. Im Jahr 2015 ist die Zahl der bayerischen Bio-Bauern dem Landwirtschaftsministerium zufolge um etwa zehn Prozent auf 7350 gewachsen, die meisten der Umsteller waren Milchviehhalter.

In den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Märkte in der gesamten Agrarbranche erholt. Der Milchpreis stieg nach und nach an, auch bei Aldi & Co. kostet die Milch mittlerweile wieder mehr. Für die Zukunft ist der schwäbische Bauernpräsident Alfred Enderle deshalb vorsichtig optimistisch. Das derzeitige Milchgeld sei zwar „nicht berauschend“. Aber mit Summen von 33 oder 34 Cent seien die Landwirte jahrelang relativ akzeptabel ausgekommen. „In den nächsten Monaten sieht es gut aus“, sagt Enderle deshalb.

Dennoch müssen sich Landwirte darauf einstellen, weiterhin den Preisschwankungen des Marktes ausgesetzt zu sein. Viele Bauern suchen sich deshalb weitere Standbeine – so wie den Milchautomaten. Allerdings gibt es da aktuell Probleme: Die bundesweite Mess- und Eichverordnung schreibt den Landwirten vor, ihre Milchtankstellen mit Messgeräten auszustatten und für die Milch einen Kassenbeleg auszugeben. Das ist allerdings mit hohen Kosten verbunden – und würde die Automaten weniger attraktiv machen. Bauernpräsident Enderle bemüht sich gerade mit Mitstreitern darum, die Auswirkungen möglichst gering zu halten. „Wir hoffen“, sagt er, „dass wir da eine Lösung finden“. "Leitartikel Seite 2

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