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Nördlingen: Mode-Unternehmen Strenesse in Nöten?

Nördlingen

Mode-Unternehmen Strenesse in Nöten?

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    Models präsentieren Mode des Labels "Strenesse Blue" am Donnerstag (02.07.2009) in Berlin auf der Mercedes-Benz Fashion Week".
    Models präsentieren Mode des Labels "Strenesse Blue" am Donnerstag (02.07.2009) in Berlin auf der Mercedes-Benz Fashion Week". Foto: dpa, Jens Kalaene

    Strenesse in Nöten“ titelt das Hamburger Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe über das Nördlinger Modeunternehmen und beruft sich auf die Veröffentlichung des Jahresberichts 2012, die acht Monate zurückliegt. Strenesse-Vorstandsvorsitzender Luca Strehle hält diese Aussagen für „schlecht recherchiert und in Teilbereichen falsch“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte.

    Das Manager Magazin hatte geschrieben, Strenesse schreibe Verluste und verfüge nur noch über wenig Eigenkapital. Der Nettoverlust sei auf 1,1 Millionen Euro gestiegen, der Umsatz auf 65,7 Millionen Euro gesunken. Luca Strehle und sein Vater, Aufsichtsratschef Gerd Strehle, hätten einen Investor gesucht. Doch Interessenten hätten nur wenig für das Unternehmen zahlen wollen und gefordert, dass sich die Familie aus dem Management zurückziehe. Zudem müsse Strenesse ein Darlehen ablösen, sodass ein Großteil des kürzlich über eine Anleihe eingesammelten Geldes „weg“ sei.

    Firmenchef Strehle sagt, man erhalte nach wie vor Kredit

    Luca Strehle sagt hingegen, die Behauptung, potenzielle Geldgeber hätten gefordert, dass sich er und sein Vater Gerd Strehle aus dem Management zurückziehen sollen, falls Gelder von Privatinvestoren in Strenesse gesteckt werden, sei schlichtweg falsch. Alle Investoren, mit denen man verhandelt habe, hätten das Gegenteil gefordert: ein Verbleiben der Strehles in der Firma.

    Die Ablösung eines Darlehens sei frei erfunden, die Fälligstellung von Krediten durch die Banken nur die halbe Wahrheit. Die Banken hätten ihre Kreditlinien gleichzeitig mit der Fälligstellung verlängert, doch die Kredite nicht erhöht, um das geplante Wachstum zu finanzieren. Strehle will weltweit deutlich mehr Shops schaffen. In den USA habe man gerade den Vertrag mit einem Partner unterzeichnet, in Japan wachse die Zahl der Shops kontinuierlich. Nächstes Jahr wolle man in den chinesischen Markt einsteigen.

    Der Verlust der Strenesse AG von rund 1,1 Millionen Euro sei ebenso wie die Kapitalquote von 18,1 richtig, aber irreführend: Die AG sei nur ein Teil der Gruppe, die insgesamt ein leichtes Plus von 85 000 Euro erwirtschaftet habe. Und in der Kapitalquote seien Rücklagen und Gesellschafterdarlehen nicht eingerechnet; damit komme man auf 30 Prozent Eigenkapital.

    Luca Strehle und die Chefin seiner Kommunikations-Abteilung, Anne Raab, finden den Artikel bewusst verzerrend dargestellt. Anne Raab zeigt sich befremdet, dass niemand vom Manager Magazin den Versuch unternahm, ein Gespräch zu führen. Strehle sagte, der Artikel sei zwar ärgerlich, aber wohl kaum schädlich für den Ruf von Strenesse.

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