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Entgeltatlas: Neuer Einkommens-Atlas: So viel verdienen die Deutschen

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Neuer Einkommens-Atlas: So viel verdienen die Deutschen

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    Der neue Entgeltatlas gibt an, wie viel die Deutschen verdienen.
    Der neue Entgeltatlas gibt an, wie viel die Deutschen verdienen. Foto: vege - Fotolia

    Über kaum etwas wird in Deutschland weniger geredet als über das Einkommen. Mit der Geheimniskrämerei ist jetzt Schluss. Jeder kann auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit das durchschnittliche Gehalt der verschiedenen Berufssparten einsehen (zum Entgeltatlas). Auch die Unterschiede zwischen den Bundesländern werden deutlich. Grundlage des Atlas' sind die Daten der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2014, wodurch sehr viele Berufe abgebildet werden. Zwischenzeitlich brach am Mittwoch sogar der Server der Bundesagentur für Arbeit zusammen, weil der Andrang auf die Datenbank im Internet so groß war.

    Die Unterschiede zwischen Ost und West sind immer noch erheblich

    Ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung müssen nach neuesten Behördendaten Beschäftigte in Ostdeutschland immer noch mit deutlich geringeren Verdiensten auskommen als ihre Kollegen im Westen Deutschlands. In vielen Berufen verdienten Beschäftigte in den alten Bundesländern 2014 teils bis zu mehreren 100 Euro mehr als ihre Kollegen im Osten, wie ein neuer internetbasierter Entgelt-Atlas der Nürnberger Bundesbehörde zeigt.

    So hätten Lageristen in den alten Bundesländern mit einem mittleren Monatsbruttogehalt von 2604 Euro gut 600 Euro mehr auf ihrem Gehaltskonto als Lageristen im Osten. Bei Automechanikern beträgt die Differenz sogar rund 800 Euro, bei Krankenpflegerinnen und Verkäufern 300 bis 400 Euro.

    In Bayern und Baden-Württemberg verdient man am meisten

    Die höchsten Verdienste sind im Bundesländer-Vergleich in Baden-Württemberg und Bayern zu erzielen. Schlusslichter im Lohn- und Gehalts-Ranking der Behörde sind meist ostdeutsche Bundesländer, häufig Sachsen-Anhalt und Thüringen.

    Wie stark die Nachfrage nach Arbeitskräften sich auf das Lohn- und Gehaltsniveau auswirkt, zeigt sich beispielsweise in Hessen mit dem Finanzzentrum Frankfurt und dem Sitz der Europäischen Zentralbank. Dort verdienen Bankkaufleute mit mehr als 5000 Euro im Schnitt so viel wie in keinem anderen Bundesland. In Baden Württemberg mit seinen vielen Metall- und Elektrobetrieben sind wiederum die Verdienste von Metallbeschäftigten überdurchschnittlich groß.

    Die Verdienste der zehn größten Berufsgruppen in Deutschland

    Lagerist: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2604 Euro. Mittleres Ost-Einkommen: 2028 Euro, mittleres West-Einkommen: 2690 Euro. Der bundesweit höchste mittlere Verdienst wird mit 2860 Euro in Baden-Württemberg erzielt, der niedrigste mit 1946 Euro in Sachsen.

    Einzelhandelskaufmann: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2180 Euro. Mittleres Ost-Einkommen: 1717 Euro, mittleres West-Einkommen: 2263 Euro. Der bundesweit höchste mittlere Verdienst wird mit 2378 Euro in Hessen erzielt, der niedrigste mit 1471 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.

    Sekretärin: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2920 Euro. Mittleres Ost-Einkommen: 2439 Euro, mittleres West-Einkommen: 3021 Euro. Der bundesweit höchste mittlere Verdienst wird mit 3349 Euro in Hamburg erzielt, der niedrigste mit 2124 Euro in Sachsen-Anhalt.

    Berufskraftfahrer: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2279 Euro. Mittleres Ost-Einkommen: 1792 Euro, mittleres West-Einkommen: 2404 Euro. Der bundesweit höchste mittlere Verdienst wird mit 2508 Euro in Baden-Württemberg erzielt, der niedrigste mit 1706 Euro in Sachsen.

    Krankenpfleger/Krankenschwester: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 3118 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 2802 Euro, mittleres West-Einkommen: 3212 Euro. Der bundesweit höchste Verdienst wird mit 3477 Euro in Bremen erzielt, der niedrigste mit 2681 Euro in Brandenburg.

    Verkäufer: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2180 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 1717 Euro, mittleres West-Einkommen: 2263 Euro. Der bundesweit höchste Verdienst wird mit 2378 Euro in Hessen erzielt, der niedrigste mit 1471 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.

    Bankkaufmann/Bankkauffrau: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 4335 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 3974, mittleres West-Einkommen: 4392. Der bundesweit höchste Verdienst wird mit 5160 Euro in Hessen erzielt, der niedrigste mit 3536 Euro in Thüringen.

    Kfz-Mechaniker: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2689 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 2012 Euro, mittleres West-Einkommen: 2846 Euro. Der bundesweit höchste Verdienst wird mit 3311 Euro in Baden-Württemberg erzielt, der niedrigste mit 1878 Euro in Thüringen, dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 1880 Euro.

    Maschinenbaumechaniker: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 3471 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 2637 Euro, mittleres West-Einkommen: 3563 Euro. Der bundesweit höchste Verdienst wird mit 3770 Euro in Baden-Württemberg erzielt, der niedrigste mit 2390 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.

    Staatlich Anerkannte Erzieherin: Mittleres bundesweites Monatseinkommen: 2928 Euro, mittleres Ost-Einkommen: 2765 Euro, mittleres West-Einkommen: 2953 Euro. Am meisten erhalten Erzieherinnen mit 3044 Euro in Rheinland-Pfalz, am wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern mit 2359 Euro. dpa/AZ

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