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Onlinehandel: Onlinehandel legt um elf Prozent zu - zum Nachteil der Innenstädte

Onlinehandel

Onlinehandel legt um elf Prozent zu - zum Nachteil der Innenstädte

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    Immer mehr Menschen shoppen online.
    Immer mehr Menschen shoppen online. Foto: Arno Burgi (dpa) /Symbolbild

    Eigentlich kann der Einzelhandel angesichts dieser Zahlen nicht klagen. Im ersten Halbjahr hat die Branche in Deutschland preisbereinigt 2,5 Prozent mehr Umsatz gemacht, in Bayern liegt das Plus sogar bei 2,9 Prozent. Das geht aus den Zahlen der Statistik-Behörden hervor. Die Marktforscher der Nürnberger GfK können auch erklären, warum die Verbraucher mehr Geld ausgeben: Die Inflation ist nach wie vor niedrig, die Lage auf dem Arbeitsmarkt gut, viele Beschäftigte haben nach den jüngsten Tarifabschlüssen mehr Geld zur Verfügung. Zudem lohnt sich Sparen angesichts der Mini-Zinsen kaum.

    „Auf den ersten Blick sind die Zahlen ganz schön“, sagt Bernd Ohlmann. Trotzdem ist der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern nicht zufrieden. Denn das Umsatzplus beruht vor allem auf einem Bereich: Dem Onlinehandel, der im ersten Halbjahr um elf Prozent zugelegt hat. Die Textilbranche dagegen setzte zwischen Januar und Juni zwei Prozent weniger um – auch, weil das Wetter vielen Kunden die Einkaufslaune vermiest habe. Das Frühjahr zu kühl, der Sommer zu spät, erklärt Ohlmann. Nun soll es der Schlussverkauf richten, der noch eine Woche läuft.

    Onlinehandel macht vor allem ländlicheren Gebieten zu schaffen

    Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. Etwa 67 Milliarden Euro dürften die bayerischen Einzelhändler 2015 umsetzen. In Schwaben sollen es 9,3 Milliarden Euro sein. Knapp zehn Prozent des Geschäfts entfallen dann bereits auf den Onlinehandel, sagt Ohlmann. Allein in Augsburg dürften die Verbraucher im gesamten Jahr Waren im Wert von 170 Millionen Euro im Internet ordern, in Kempten rechnet man mit 59 Millionen Euro. All das wirkt sich auch auf die Frequenz in den Innenstädten aus, sagt der Handelsexperte. „Die 1-a-Lagen in Augsburg bekommen das weniger zu spüren. Das trifft vor allem die ländlicheren Gebiete.“

    Vor allem kleine Läden müssten das Internet als Chance begreifen, appelliert Ohlmann. Die eigene Website, auf der sich Kunden über Angebot und Öffnungszeiten informieren können, gehöre längst dazu. „Der Kunde ist heute mit iPhone und iPad bewaffnet. Darauf muss sich der Händler einstellen.“

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