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Brauereien: Riesenübernahme: Jedes dritte Bier bald vom Anheuser-Busch-Konzern?

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Riesenübernahme: Jedes dritte Bier bald vom Anheuser-Busch-Konzern?

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    Brauerei-Marktführer Anheuser-Busch InBev will für 100 Milliarden Euro die zweitgrößte Brauerei, SABMiller, kaufen. Jedes dritte Bier weltweit käme dann vom Brauerei-Riesen.
    Brauerei-Marktführer Anheuser-Busch InBev will für 100 Milliarden Euro die zweitgrößte Brauerei, SABMiller, kaufen. Jedes dritte Bier weltweit käme dann vom Brauerei-Riesen. Foto: Tracey Nearmy, dpa

    Von Budweiser bis Grolsch, von Corona bis Foster: Fast jedes dritte Bier, das weltweit verkauft wird, soll künftig aus ein und demselben Konzern kommen. Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev aus Belgien einigte sich mit der Nummer zwei, SABMiller aus Großbritannien, auf eine Mega-Übernahme. Das teilten beide Konzerne am Dienstag mit. Anheuser-Busch InBev will für den Konkurrenten fast 100 Milliarden Euro zahlen - es wäre damit eine der größten Unternehmensübernahmen überhaupt.

    Nach Milliarden-Übernahme: Jedes dritte Bier käme von AB InBev

    Aus dem Hause AB InBev kommen Biere wie Budweiser, Corona, Stella Artois oder in Deutschland Beck's und Franziskaner. Der Konzern war 2008 aus der Fusion der belgisch-brasilianischen InBev-Gruppe mit dem US-Braukonzern Anheuser Busch entstanden. SABMiller - entstanden 2002 aus South African Breweries und Miller - verkauft unter anderem Pilsner Urquell, Miller und Grolsch - sowie in China das meistverkaufte Bier der Welt, Snow. Auch in Afrika ist die vor 120 Jahren in Südafrika gegründete Brauerei sehr präsent.

    Der Übernahme müssen die zuständigen Kartellbehörden noch zustimmen. AB InBev legte auf dem Weg zum Ziel vier Mal nach: Zunächst bot der Konzern den Aktionären von SABMiller 38 Pfund pro Aktie, dann 40 Pfund, dann 42,15 Pfund, am Montag 43,50 Pfund. Bei 44 Pfund (knapp 60 Euro) pro Aktie willigte SABMiller schließlich ein. Auf eine Annahme der Offerte hatte vor allem der Großaktionär gedrängt, der Tabakkonzern Altria, auch Eigentümer von Marlboro-Hersteller Philip Morris.

    Brauerei-Deal wäre drittgrößte Übernahme überhaupt

    Insgesamt wird AB InBev umgerechnet 96 Milliarden Euro auf den Tisch legen - die Schulden von SABMiller erhöhen den Preis sogar auf rund 108 Milliarden Euro. Für die Aktionäre von SABMiller bedeutet das einen Aufschlag von 50 Prozent auf den Preis, den der Anteilsschein Mitte September an der Börse wert war, bevor AB InBev mit dem Werben um den Konkurrenten begann. Die Aktionäre können alternativ auch Aktien von AB InBev wählen - dieses Angebot gilt für bis zu 41 Prozent der Aktien von SABMiller. Die Anteilseigner beider Konzerne müssen der Übernahme noch zustimmen.

    Sollte die Mega-Übernahme über die Bühne gehen, wäre sie nach Angaben der Marktforschung Dealogic die drittgrößte überhaupt. Mehr Geld floss demnach nur 1999, als Vodafone für 172 Milliarden Dollar inklusive Schulden Mannesmann kaufte, und 2013, als Vodafone seinen Anteil am US-Kabelanbieter Verizon Wireless für 130,1 Milliarden Dollar an Verizon abgab. Der Preis für SABMiller beträgt 122 Milliarden Dollar - mehr als die 112,1 Milliarden Dollar, die AOL im Jahr 2000 für Time Warner hinblätterte, und die 111,8 Milliarden Dollar, die Pharmariese Pfizer 1999 für den Konkurrenten Warner Lambert ausgab. AFP

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