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Ryanair: Streik bei Ryanair: Auch Memmingen und Nürnberg betroffen

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Streik bei Ryanair: Auch Memmingen und Nürnberg betroffen

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    Wegen eines Streiks beim Kabinenpersonal von Ryanair fallen ab heute mehrere hundert Flüge aus.
    Wegen eines Streiks beim Kabinenpersonal von Ryanair fallen ab heute mehrere hundert Flüge aus. Foto: Andreas Arnold, dpa

    Streik bei Ryanair: Weil Flugbegleiter in mehreren Ländern streiken, hat die Fluggesellschaft für diesen Mittwoch europaweit 300 Flüge abgesagt. Betroffen sind auch mehrere Verbindungen von und nach Deutschland. Gestreikt wird bis einschließlich Donnerstag an den Ryanair-Basen in Spanien, Portugal und Belgien.

    Für Mittwoch strich die Airline drei Verbindungen an bayerischen Flughäfen. In Nürnberg sollten nach Angaben des Flughafens zwei Flüge von Ryanair ausfallen: Eine Verbindung nach Mailand und eine nach Palma de Mallorca. Am Allgäu Airport sollte eine Maschine nach Alicante am Boden bleiben, wie die Betreiber mitteilten. Auch am Donnerstag soll ein Flug in Memmingen ausfallen. 

    In München dagegen waren keine Flugausfälle bei Ryanair geplant. Eine Maschine hob nach Angaben einer Sprecherin am Vormittag planmäßig nach Dublin ab - bei drei weiteren Starts und Landungen von Ryanair-Flugzeugen am Mittwoch gebe es keine Auswirkungen des Streiks.

    Streik bei Ryanair: Flüge in Deutschland fallen aus

    Darüber hinaus sind in Deutschland am Flughafen Köln/Bonn für Mittwoch und Donnerstag je acht Starts und Landungen gestrichen. In Berlin-Schönefeld wurden für die beiden Tage zusammen sieben Verbindungen abgesagt, weitere könnten noch folgen. An anderen Flughäfen wie Hamburg, Bremen, Dortmund oder Weeze hat Ryanair einzelne Flüge gestrichen.

    Die Airline entschuldigte sich auf Twitter bei den "50.000 Kunden, deren Flüge am 25. und 26. Juli in Belgien, Spanien und Portugal ausgefallen" seien. Diese Passagiere seien aber alle benachrichtigt sowie rechtzeitig umgebucht oder entschädigt worden, erklärte das in Irland ansässige Unternehmen. 

    Das galt allerdings offenbar nicht für die Passagiere mit Flugverbindungen von oder nach Italien. Dort waren Flughäfen wie Pisa in der Toskana oder Bergamo bei Mailand betroffen. Einige Passagiere erfuhren erst am Morgen von den Streichungen. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, nicht 80, sondern insgesamt 132 Ryanair-Flüge würden im gesamten Land ausfallen.

    "Ich verpasse eine wichtige Beerdigung eines Familienangehörigen in Pisa, weil ich erst heute hier auf dem Flughafen erfahre, dass mein Flug in die italienische Stadt gecancelt wurde", sagte eine empörte Frau am Flughafen in Madrid dem spanischen Fernsehsender RTVE. "Nun sagt man mir, man werde mir innerhalb der nächsten zehn Tage einen Ersatzflug anbieten, ein Unding", schimpfte sie.

    Diese Rechte haben Fluggäste bei einem Streik

    Wenn ein Flug wegen eines Streiks ausfällt, haben Passagiere bestimmte Rechte. So dürfen sie zum Beispiel kostenlos auf einen anderen Flug umbuchen.

    Reisende haben in den meisten Fällen auch die Möglichkeit, ihr Flugticket gegen einen Fahrschein für die Deutsche Bahn umzutauschen.

    Bei einem Piloten-Streik müssen sich die Airlines um die Passagiere am Flughafen kümmern. Den Reisenden stehen Essen und Getränke zu - oft bekommen sie dafür Gutscheine.

    Verschiebt sich der Flug auf den nächsten Tag, muss die Fluggesellschaft die Übernachtung in einem Hotel und auch die Fahrt dorthin bezahlen. Eine Pritsche im Terminal reicht in der Regel nicht aus

    Ab der fünften Verspätungsstunde hat der Fluggast zudem das Recht, sein Flugticket zurückzugeben und sich die Kosten erstatten zu lassen. Damit ist die Airline aber aus allen weiteren Pflichten entlassen.

    Normalerweise steht Reisenden eine Entschädigung zu, wenn sich ein Flug um mindestens drei Stunden verzögert oder er ganz ausfällt. Bei Streiks ist das aber nicht der Fall, da die nach Rechtssprechung als höhere Gewalt gelten.

    Ryanair: Hunderte Flüge gestrichen

    Ryanair hat für beide Tage in seinem Europanetz jeweils 300 Flüge abgesagt, rund 12 Prozent des täglichen Angebots. Wegen der Streiks hat die Airline am Mittwoch deutliche Stellenstreichungen angekündigt. Die Posten von mehr als 100 Piloten und 200 Flugbegleitern seien bei der Flotte in Dublin in Gefahr, teilte die Fluggesellschaft mit. 

    Die deutschen Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben bislang keinen Arbeitskampf bei Ryanair ausgerufen. Bei der Vereinigung Cockpit läuft aber eine Urabstimmung bis Ende Juli. Die Gewerkschaften stimmen sich auf europäischer Ebene ab und setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bei Europas größtem Billigflieger ein. Streiks gab es bereits in Portugal und Irland. (dpa/AZ)

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