Strom wird nächstes Jahr noch teurer
Strom wird nächstes Jahr noch teurer. Ein Durchschnitts-Haushalt muss 2014 etwa 35 Euro mehr für Energie bezahlen. Schuld daran ist die sogenannte Ökostrom-Umlage.
Die Betreiber der deutschen Übertragungsnetze haben heute wie erwartet bekannt gegeben, dass sich die EEG-Umlage ab dem 1. Januar 2014 von 5,2 Cent auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird - eine Steigerung um über 18 Prozent.
Und das hat Folgen. Denn nicht nur Unternehmen, auch Privathaushalte müssen damit nächsten Jahr für Energie tiefer in die Tasche greifen. Ein durchschnittlicher Haushalt muss dann etwa 35 Euro mehr im Jahr für seinen Strom ausgeben.
Die Ökostrom- oder EEG-Umlage ist ein zentraler Baustein bei der Energiewende in Deutschland. Solar-, Wind- und Biomasse-Anlagen können derzeit vom Preis her noch nicht mit Atom- und Kohlekraftwerken mithalten. Deshalb wird ihr Strom - das ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz so festgehalten - zu einem fixen Preis gekauft. Die Differenz zwischen dem auf dem Markt erzielten Preis und dieser festen Vergütung gleichen die Stromkunden über die EEG-(Ökostrom)-Umlage aus.
Weil sich zugleich immer mehr Unternehmen von dieser Umlage befreien lassen, steigen die Belastungen für die Privathaushalte umso deutlicher
Verbraucherschützer: "Das macht mich wütend"
Angesichts des erneuten Anstiegs der Ökostrom-Umlage forderte Deutschlands oberster Verbraucherschützer Gerd Billen eine Obergrenze für die Belastung der Verbraucher. Die erneute Preissteigerung mache ihn "wütend", sagte Billen, Chef des Bundesverbands Verbraucherzentralen, im "Focus". Er forderte eine Deckelung der EEG-Umlage. Die neue Bundesregierung dürfe die Kosten der Energiewende nicht mehr nur auf die Verbraucher abschieben. Billen schlug vor, einen Teil der Ökosubventionen aus Steuermitteln zu finanzieren, da sich die Steuerlast nach dem Einkommen richtet.
Verbraucher sollten aus dem Preisanstieg beim Strom Konsequenzen ziehen. "Um trotz EEG-Erhöhung den Geldbeutel zu schonen, raten wir Verbrauchern zu einem Anbieterwechsel", sagte etwa Isabel Wendorff vom Online-Vergleichsportal Check24. AZ
Die Diskussion ist geschlossen.