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Ökostrom-Umlage: Strom wird nächstes Jahr noch teurer

Ökostrom-Umlage

Strom wird nächstes Jahr noch teurer

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    Strom wird nächstes Jahr noch teurer. Ein Durchschnitts-Haushalt muss dann etwa 35 Euro mehr für Energie bezahlen. Schuld daran ist die sogenannte Ökostrom-Umlage.
    Strom wird nächstes Jahr noch teurer. Ein Durchschnitts-Haushalt muss dann etwa 35 Euro mehr für Energie bezahlen. Schuld daran ist die sogenannte Ökostrom-Umlage. Foto: Arno Burgi, dpa

    Die Betreiber der deutschen Übertragungsnetze haben heute wie erwartet bekannt gegeben, dass sich die EEG-Umlage ab dem 1. Januar 2014 von  5,2 Cent auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird - eine Steigerung um über 18 Prozent.

    Und das hat Folgen. Denn nicht nur Unternehmen, auch Privathaushalte müssen damit nächsten Jahr für Energie tiefer in die Tasche greifen. Ein durchschnittlicher Haushalt muss dann etwa 35 Euro mehr im Jahr für seinen Strom ausgeben.

    Die Ökostrom- oder EEG-Umlage ist ein zentraler Baustein bei der Energiewende in Deutschland. Solar-, Wind- und Biomasse-Anlagen können derzeit vom Preis her noch nicht mit Atom- und Kohlekraftwerken mithalten. Deshalb wird ihr Strom - das ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz so festgehalten - zu einem fixen Preis gekauft. Die Differenz zwischen dem auf dem Markt erzielten Preis und dieser festen Vergütung gleichen die Stromkunden über die EEG-(Ökostrom)-Umlage aus. 

    Das ist die Ökostrom-Umlage

    Die EEG-Umlage sorgt immer im Oktober für Debatten, wenn die Höhe für das nächste Jahr festgelegt wird.

    Im Erneuerbare-Energien-Gesetz werden für jede Kilowattstunde Strom aus Solar-, Wind- und Biomasseanlagen auf 20 Jahre garantierte Vergütungen festgelegt. Die Höhe ist abhängig vom Anschlussdatum.

    Die Differenz zwischen dem am Markt für den Strom erzielten Preis und der festen Vergütung bildet die EEG-(Ökostrom)-Umlage.

    Zuständig für die Berechnung der Umlage sind die vier Betreiber der Stromautobahnen in Deutschland - sie kümmern sich um Verkauf und Vergütung des Stroms.

    Die Umlage wird auf Firmen und Privathaushalte umgelegt.

    Weil sich aber immer mehr Industrieunternehmen von der Umlage befreien lassen, steigen die Kosten für die Bürger.

    Wurden 2009 erst 5,27 Milliarden Euro über die Umlage auf die Strompreise aufgeschlagen, sind es nun 20,3 Milliarden Euro im Jahr.

    Davon tragen laut Branchenverband BDEW die Haushalte 7,2 Milliarden, die Industrie 6,1 Milliarden Euro.

    Weil sich zugleich immer mehr Unternehmen von dieser Umlage befreien lassen, steigen die Belastungen für die Privathaushalte umso deutlicher

    Verbraucherschützer: "Das macht mich wütend"

    Angesichts des erneuten Anstiegs der Ökostrom-Umlage forderte  Deutschlands oberster Verbraucherschützer Gerd Billen eine Obergrenze für die Belastung der Verbraucher. Die erneute Preissteigerung mache ihn "wütend", sagte Billen, Chef des Bundesverbands Verbraucherzentralen, im "Focus". Er forderte  eine Deckelung der EEG-Umlage. Die neue Bundesregierung dürfe die  Kosten der Energiewende nicht mehr nur auf die Verbraucher  abschieben. Billen schlug vor, einen Teil der Ökosubventionen aus  Steuermitteln zu finanzieren, da sich die Steuerlast nach dem  Einkommen richtet.

    Verbraucher sollten aus dem Preisanstieg beim Strom Konsequenzen ziehen. "Um trotz EEG-Erhöhung den Geldbeutel zu schonen, raten wir  Verbrauchern zu einem Anbieterwechsel", sagte etwa Isabel Wendorff vom Online-Vergleichsportal Check24. AZ

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