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Tarifkonflikt: Tausende Arbeitnehmer beteiligen sich an IG-Metall-Streik

Tarifkonflikt

Tausende Arbeitnehmer beteiligen sich an IG-Metall-Streik

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    Am 8. Januar hat die Gewerkschaft IG Metall Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie angekündigt.
    Am 8. Januar hat die Gewerkschaft IG Metall Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie angekündigt. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Vor dem Start der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie überzieht die IG Metall die Branche bundesweit mit Warnstreiks. Am Montag war unter anderem erneut der Autobauer Porsche in Stuttgart betroffen, wo nach Angaben der Gewerkschaft am Morgen mehr als 3000 Beschäftigte für rund eine Stunde die Arbeit niederlegten und zu einer Kundgebung vor das Werkstor zogen. Unmittelbar nach Mitternacht hatten schon Mitarbeiter von Firmen im fränkischen Aschaffenburg und im westfälischen Iserlohn die Arbeit für kurze Zeit ruhen lassen.

    Warnstreiks der IG Metall in vielen Bundesländern

    Außer in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen gab es außerdem in Hessen, Berlin, Brandenburg und Niedersachsen kleine und größere Warnstreiks. Zudem rief die Gewerkschaft Beschäftigte in Sachsen und Thüringen zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen auf. 

    In den kommenden Tagen will die IG Metall den Druck erhöhen und die Aktionen ausweiten, bevor dann am Donnerstag Baden-Württemberg den Auftakt zur dritten Verhandlungsrunde macht. Vereinzelte Warnstreiks, ebenfalls bei Porsche, hatte es schon vergangene Woche gegeben.

    "Wenn sich am Donnerstag am Verhandlungstisch nichts tut, dann werden die Arbeitgeber schnell spüren, wie sauer ihre Belegschaften sind", wurde Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück zitiert. Nicht die Arbeitgeber hätten die hohen Gewinne erwirtschaftet, sondern die Beschäftigten.

    Was die IG Metall fordert

    Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und für alle 3,9 Millionen Beschäftigten die Option, ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren - was die Arbeitgeber kategorisch ablehnen.

    Die Arbeitgeber bezeichnen die Forderung als unrechtmäßig, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt schon ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie berufen sich auf ein arbeitsrechtliches Gutachten, das diese Sichtweise stützt. Das Angebot, das die Arbeitgeber der IG Metall gemacht haben, sieht Lohnzuwächse von zwei Prozent plus eine Einmalzahlung vor. Zudem verlangen sie eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben.

    Der Chef der IG Metall im Südwesten, Roman Zitzelsberger, hatte die Vorgehensweise der Arbeitgeber am Wochenende als Nebelkerze bezeichnet. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hingegen nannte es "bemüht und hilflos", wie die Gewerkschaft versuche, die mögliche Rechtswidrigkeit der eigenen Forderung kleinzureden. (dpa)

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