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Volkswagen: VW-Chef Diess fordert E-Dienstwagen für Manager

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VW-Chef Diess fordert E-Dienstwagen für Manager

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    VW-Chef Herbert Diess spricht in Wolfsburg.
    VW-Chef Herbert Diess spricht in Wolfsburg. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Archiv)

    Volkswagen-Manager mit Anspruch auf einen Dienstwagen sollen nach einem Bericht der Welt am Sonntagkünftig auf Batterie-Autos umsteigen. Dafür wolle Konzernchef Herbert Diess die Firmenwagen-Regelung ändern lassen, berichtete die Zeitung.

    Diess habe vor Managern kritisiert, es dürfe nicht sein, Kunden den Kauf sparsamer, sauberer Autos ans Herz zu legen und selbst schwere, PS-starke Geländewagen zu fahren.

    Zwischen Diesel- und Elektro-Skepsis: Welche Autos sich die Deutschen kaufen

    Fahrzeugbestand In Deutschland sind derzeit 62,6 Millionen Fahrzeuge angemeldet, davon 45,8 Millionen Pkw (Stand 1. Januar 2017).

    Marken: Deutsche Marken machen fast zwei Drittel des Pkw-Bestandes aus. VW ist mit knapp 22 Prozent die anteilsstärkste Marke, gefolgt von Opel (10 Prozent) und Mercedes (9 Prozent).

    Antrieb: Die meisten Deutschen sind mit Benzinern unterwegs (knapp 66 Prozent), einen Diesel fuhren zuletzt 33 Prozent. Zum Stichtag gab es in Deutschland 165 405 Hybrid-Pkw (0,4 Prozent) und 34 022 Elektroautos (0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist für Hybrid ein Plus von 27 Prozent und bei Elektroautos von 33 Prozent. Zur Erinnerung: Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen.

    Neuzulassungen: Dass sich der Markt wandelt, zeigen schon die jüngsten Neuzulassungen. Im August legten alternative Antriebe deutlich zu, wenn auch auf geringem Niveau. Zugelassen wurden 2177 E-Autos (plus 143 Prozent) und 6927 Fahrzeuge mit Hybridantrieb (plus 76 Prozent). Der Anteil der Diesel-Zulassungen sank im vergangenen Monat um 14 Prozent auf knapp 38 Prozent. Insgesamt ist die Zahl der Neuzulassungen in diesem Jahr um drei Prozent gestiegen.

    Autokauf: Das Interesse der Deutschen an einem neuen Auto ist so groß wie nie. Das geht zumindest aus einer Umfrage des Mineralölkonzerns Aral hervor. Danach gaben 41 Prozent der Befragten an, sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Fahrzeug zulegen zu wollen – so viele wie noch nie seit 2003. Jeder Vierte von ihnen wünscht sich einen Neuwagen – das ist ebenfalls ein Rekordwert.

    Diesel-Skepsis: Immer mehr Autofahrer wenden sich vom Diesel ab, wenn die Werte der Aral-Umfrage stimmen. Danach wollen nur 18 Prozent der potenziellen Autokäufer einen Diesel. Bei der Umfrage vor zwei Jahren hatten noch 31 Prozent einen Selbstzünder bevorzugt. 52 Prozent gaben zuletzt an, einen Benziner kaufen zu wollen – zehn Prozent mehr als 2015. Für ein Elektroauto sprachen sich fünf Prozent aus. Zwei Jahre zuvor waren es noch zwei Prozent.

    Elektro-Skepsis: Was die Befragten vor allem bemängeln ist die geringe Reichweite, der langwierige Ladevorgang und die hohen Anschaffungskosten eines E-Autos. Hinzu kommt das dünne Netz von Ladestationen: Zum Jahresbeginn gab es in Deutschland gut 7400 öffentliche Ladepunkte an 3200 Ladestationen, vor allem in Großstädten und Ballungsräumen. Die Bundesregierung hat 300 Millionen Euro bereitgestellt, um das Netz auszubauen. Auch in der Region tut sich etwas: Bei Zusmarshausen (Kreis Augsburg) soll eine der weltgrößten Stromtankstellen entstehen. Dahinter steht die Firma Sortimo.

    Volkswagen bestätigte, es gebe erste Überlegungen, die Dienstwagenregelung anzupassen und damit die E-Auto-Offensive zu begleiten. Anfang 2020 kommt das erste Fahrzeug der vollelektrischen ID-Modellfamilie von VW auf den Markt.

    2019 soll jeder Zehnte VW-Dienstwagen ein Auto mit Elektroantrieb sein

    Dem Bericht zufolge liegt der Anteil an E-Autos und Hybridmodellen bei der Firmenwagenflotte von Volkswagen im Promillebereich. Aber schon im kommenden Jahr solle jeder Zehnte der rund 20.000 Dienstwagen der Marke VW in Deutschland ein Auto mit Elektroantrieb sein, also auch beispielsweise ein Hybrid-Fahrzeug.

    Der Diesel-Skandal bei Audi - eine Chronologie

    18. September 2015: Die amerikanische Umweltbehörde EPA deckt auf, dass der VW-Konzern bei Dieselfahrzeugen die Ermittlungen der Abgaswerte manipuliert hat. Sie geben auf dem Prüfstand geschönte Werte aus. Auch der Audi A3 ist betroffen.

    2. November 2015: Der Skandal weitet sich aus. Die EPA findet heraus, dass auch bei anderen Dieselmodellen die Abgasreinigungsanlage manipuliert wurde. Unter anderem beim Audi A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und Q5. Nun ist auch die Rede davon, dass Porsche Abgaswerte schönrechnet. Denn die Porsche-Diesel-Motoren werden von Audi entwickelt.

    4. November 2015: Nach den neuen Vorwürfen der EPA stoppen VW, Porsche und Audi den Verkauf der betroffenen Autos in den USA.

    21. November 2015: Die EPA teilt mit, dass Vertreter des VW-Konzerns eingeräumt haben, bei sämtliche Diesel-Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit 3,0-Liter-Motoren aus den Modelljahren 2009 bis 2016 Schummelsoftware eingebaut zu haben.

    23. November 2015: Audi räumt ein, zumindest in den USA in 3,0-Liter-Diesel-Autos Betrugssoftware eingebaut zu haben.

    4. Januar 2016: Die USA verklagen VW, Audi und Porsche wegen des Einsatzes von Betrugssoftware.

    6. November 2016: Es wird bekannt, dass wohl noch mehr Audi-Modelle mit einer Betrugssoftware ausgestattet worden sind. Diesmal soll der Autohersteller auch bei den CO2-Werten geschummelt haben.

    15. März 2017: Während der Jahrespressekonferenz von Audi durchsuchen mehr als 100 Polizisten die Audi-Zentrale in Ingolstadt, weitere Standorte und die Wohnungen von Mitarbeitern. Grund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwalt München II gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betrugs und der strafbaren Werbung.

    1. Juni 2017: Das Verkehrsministerium findet heraus, dass Audi auch in Deutschland illegale Abschalteinrichtungen in Autos eingebaut hat. 24000 Fahrzeuge sind betroffen.

    2. Juni 2017: Die Staatsanwaltschaft München II weitet ihr Ermittlungsverfahren gegen Audi aus. Nun geht es auch um Fahrzeugverkäufe in Deutschland und Europa

    7. Juli 2017: Bei den Ermittlungen in der Diesel-Affäre wird zum ersten Mal in Deutschland ein Beschuldigter festgenommen. Dem Ex-Audi-Manager aus Neckarsulm werden Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen.

    4. August 2017: Die Münchner Staatsanwaltschaft leitet im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre ein Bußgeldverfahren gegen mehrere Audi-Vorstände ein. Wegen möglicher Verletzung von Aufsichtspflichten laufe ein solches Verfahren gegen noch unbekannte Vorstände des Autobauers, teilt die Behörde mit.

    28. September 2017: Im Zusammenhang mit der Abgasaffäre gibt zwei weitere Durchsuchungen. Ein weiterer Audi-Mitarbeiter kommt in Untersuchungshaft.

    2. November 2017: Audi ruft weitere 5000 Diesel-Autos mit unzulässiger Abschalteinrichtung zurück.

    21. Januar 2018: Das Kraftfahrtbundesamt ordnet einen weiteren Zwangsrückruf an. Diesmal müssen 130 000 Audis zurück in die Werkstätten.

    6. Februar 2018: Die Staatsanwaltschaft München II durchsucht Geschäftsräume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt und im Werk in Neckarsulm. Auch eine Privatwohnung wird durchsucht.

    8. Mai 2018: Audi stoppt die Auslieferung des A6 und A7. Bei einer Überprüfung hätte sich herausgestellt, dass eine falsche Software zur Abgasreinigung in den Wagen verbaut worden sei. Allerdings wäre dies aus Versehen geschehen und nicht zum Zweck der Manipulation, sagt der Ingolstädter Konzern.

    11. Juni 2018: Die Staatsanwaltschaft München II gibt bekannt, dass sie nun auch gegen Audi-Chef Rupert Stadler und den Beschaffungsvorstand Bernd Martens ermittelt.

    18. Juni 2018: Audi-Chef Rupert Stadler sitzt in Untersuchungshaft. Es bestehe Verdunklungsgefahr.

    Zu den Ideen zähle ein Bonus-Malus-System - wer einen Stromer fährt, könnte demnach eine Prämie bekommen, wer am starken Verbrenner festhält, solle bezahlen. 

    Hintergrund sind die EU-Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2): Ab 2020 dürfen die Modelle der Hersteller in der EU im Mittel nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Die Marke VW kam im ersten Halbjahr laut Welt am Sonntagauf 118 Gramm CO2. (dpa)

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