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Psychische Erkrankung: Ärztekammer fordert bessere Versorgung für psychisch Kranke

Psychische Erkrankung

Ärztekammer fordert bessere Versorgung für psychisch Kranke

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    Psychische Erkrankungen sind in Deutschland auf dem Vormarsch, auch weil sich immer mehr Menschen trauen, mit seelischen Problemen Hilfe zu suchen.
    Psychische Erkrankungen sind in Deutschland auf dem Vormarsch, auch weil sich immer mehr Menschen trauen, mit seelischen Problemen Hilfe zu suchen. Foto: Victoria Bonn-Meuser/Symbolbild (dpa)

    Menschen mit psychischen Problemen sollen aus Sicht der Ärzteschaft schneller ein passendes Therapieangebot bekommen. Eine Schlüsselrolle komme dabei dem Hausarzt zu, sagte Cornelia Goesmann, Beauftragte des Vorstandes der Bundesärztekammer für Fragen der ärztlichen Psychotherapie. Die Kompetenz zur Beratung müsse bereits im Studium geschult werden, forderte die Allgemeinmedizinerin am Freitag in Hannover. Darüber hinaus sollte der Hausarzt anders als bisher Kurzgespräche oder Krisenintervention mit den Krankenkassen abrechnen können.

    Psychische Erkrankungen: Schneller das passende Therapieangebot

    Psychische Erkrankungen sind in Deutschland auf dem Vormarsch, auch weil sich immer mehr Menschen trauen, mit seelischen Problemen Hilfe zu suchen. Der Gesetzgeber hat aus diesem Grund die Bedarfsplanung reformiert, seit Mitte 2013 dürfen sich mehr Psychotherapeuten niederlassen als in der Vergangenheit. Dennoch müssen
    So vermeiden Beschäftigte Burn-outArbeitPatienten vor allem in ländlichen Regionen immer noch monatelang auf einen Therapieplatz bei einem Arzt oder Psychologen warten.

    Reha-Aufenthalte in Deutschland - die häufigsten Gründe

    Im Jahr 2011 wurden in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit über 1000 Betten 1,6 Millionen Patienten behandelt.

    750 000 davon waren Männer, 870 000 Frauen.

    Im Durchschnitt hielt sich jeder Patient rund 25 Tage in der Reha-Einrichtung auf. Das sind 4 Tagen mehr als die Standard-Verordnung von drei Wochen.

    Der häufigste Grund für einen Reha-Aufenthalt war eine Hüft- oder Kniegelenksarthrose.

    216 000 Patienen wurden wegen einer Arthrose in Rehaklinken behandelt. Das entspricht 13 Prozent aller Patienten.

    Im Durchschnitt waren diese Patienten 68 Jahre alt. Aber auch 5800 Menschen im Alter von über 85 Jahren wurden präventiv wegen Arthrosen in Rehakliniken behandelt.

    Keine Rolle spielten Arthrosen in der Gruppe der 15- bis 44-Jährigen. Da war der häufigste Grund für einen Rehahaufenthalt eine psychische Erkrankung.

    Bei den Patienten unter 15 Jahren war der Hauptgrund für eine vollstationäre Reha-Maßnahme Asthma. 13 Prozent waren davon betroffen.

    6000 Patienten unter 15 Jahren mussten wegen Adipositas einen Rehaaufenthalt antreten.

    Ein Weg aus der Misere können Experten zufolge Vereinbarungen wie der "AOK Vertrag für Depression und Burn-Out" in Niedersachsen sein. Dieser zielt darauf ab, dass Mitglieder der Kasse innerhalb von 14 Tagen nach der Diagnose einer psychischen Krankheit mit der Therapie beginnen können. Derzeit planten auch andere große Krankenkassen ähnliche Verträge, sagte Goesmann.  dpa

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