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Raucherlunge: COPD: Kann es der Lunge auch ohne Cortison besser gehen?

Raucherlunge

COPD: Kann es der Lunge auch ohne Cortison besser gehen?

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    Rauchen setzt der Lunge zu - Husten und Atemnot können aber auch der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) geschuldet sein.
    Rauchen setzt der Lunge zu - Husten und Atemnot können aber auch der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) geschuldet sein. Foto: Robert Schlesinger (dpa)

    COPD steht für "Chronic Obstructive Pulmonary Disease", also für die chronische-obstruktive Lungenkrankheit. Sie engt die Atemwege ein und sorgt dadurch für Atemnot und ständigen Husten bei Betroffenen. Im Laufe der chronischen Erkrankung kommt es immer wieder zu spontanen Verschlechterungen, die mit Cortison behandelt werden.

    Das Cortison muss eingeatmet werden, damit es die Beschwerden lindern kann. Ob es auch ohne eine Behandlung mit Cortison geht, hat sich das Team um Prof. Helgo Magnussen gefragt. Im "New England Jounal of Medicine" wurde nun das Ergebnis der Forscher nach Auswertung ihrer Studie veröffentlicht.

    COPD-Patienten reduzieren Medikation

    Das Forscherteam geht in seiner Studie zunächst davon aus, dass die meisten Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COPD mindestens einen Wirkstoff zum Inhalieren verwenden. Diese Wirkstoffe helfen zwar bei Atemnot, sorgen für eine symptomatische Besserung und reduzieren die Rate akuter Verschlechterungen. Aber sie verbessern nicht den allgemeinen Zustand der Patienten und können die Krankheit auch nicht abklingen lassen.

    In der Studie sollte ermittelt werden, ob der Verzicht auf das Inhalieren von Wirkstoffen eine höhere Verschlechterungsrate zur Folge hat. Dabei wurden Patienten mit erhöhtem Risiko einer Verschlechterung ausgewählt. Insgesamt nahmen 200 Zentren in 23 Ländern an der Studie teil, die sich über 40 Monate erstreckte. Alle Patienten bekamen sechs Wochen lang die maximale Behandlung mit Inhalationsstoffen.

    Nebenwirkungen und Kosten sprechen gegen intensive Behandlung

    Alte Medikamente? Darauf sollten Sie achten

    Tinkturen, Tropfen, Säfte: Einmal angebrochen, verderben flüssige Zubereitungen meist relativ schnell. Notieren Sie das Anbruchsdatum und benutzen Sie das Mittel nur innerhalb der Frist, die auf dem Beipackzettel ("nach Anbruch verwendbar") angegeben ist. Alte Hustensäfte sollte man entsorgen, weil sie bedenkliche Stoffe und Bakterien enthalten können. Hände weg von abgelaufenen Augentropfen! Sie können verkeimt sein.

    Nasensprays: Sollten aus hygienischen Gründen nur von einem Familienmitglied verwendet werden (auf der Packung notieren). Sie sind nach Anbruch nur wenige Monate haltbar.

    Antibiotika: Angebrochene Packungen nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden. Sonst kann es zu Resistenzen kommen - das heißt, dass Antibiotika nicht mehr wirken. Angerührte antibiotische Säfte für Kinder gehören in den Kühlschrank und sind nur wenige Tage haltbar.

    Salben und Cremes: Wenn sie ranzig riechen, verfärbt sind oder sich ölige Tröpfchen gebildet haben, gehören sie in den Abfall. Ansonsten sind Salben, die kein Wasser enthalten, jedoch relativ lange haltbar. Dennoch sollte man vor allem Augensalben und -cremes wegen Infektionsgefahr nicht mehr nach dem Ablaufdatum verwenden.

    Tabletten und Kapseln: Trocken, kühl und luftdicht gelagert, können sich Tabletten zum Teil jahrelang halten. Wenn sie bröselig oder fleckig sind, sollte man sie wegwerfen. Acetylsalicylsäure-Tabletten ("Aspirin"), die nach Essig riechen, haben mit Feuchtigkeit reagiert und sollten entsorgt werden. Giftig sind sie aber nicht.

    Nach diesen sechs Wochen bekamen die Patienten entweder weiterhin die intensive Behandlung, oder sie nahmen an einer Reduzierung der Medikamente in drei Schritten teil. Die Nachteile einer längerfristigen Behandlung mit der höchstmöglichen Dosis sind hohe Kosten durch die Anschaffung der Medikamente und Nebenwirkungen wie Stimmbildungsstörungen oder Auswirkungen auf die Knochendichte.

    Die Gruppe derjenigen Teilnehmer, die zunehmend auf ihre Medikamente verzichteten, stellte fest, dass auch die reduzierte Einnahme der Wirkstoffe nicht eine höhere Verschlechterungsrate zur Folge hatten. Allerdings bleiben nach der Studie einige Fragen offen, zum Beispiel, ob die Verschlechterungen der COPD nur ausblieben, weil die Teilnehmer zuvor wochenlang die maximale Dosis eingenommen hatten. sh

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