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Delirium: Delir: Verwirrung nach OP oft durch Stress oder Schlafentzug ausgelöst

Delirium

Delir: Verwirrung nach OP oft durch Stress oder Schlafentzug ausgelöst

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    Bei einem Delir oder Delirium gerät das Gehirn aus dem Gleichgewicht.
    Bei einem Delir oder Delirium gerät das Gehirn aus dem Gleichgewicht. Foto: Paul Zinken/dpa

    Apathisch liegt der Patient im Bett und ist verwirrt, dem es kurz zuvor noch gut zu gehen schien. Wenn Pfleger ein solches Verhalten feststellen, läuten die Alarmglocken. Vor allem nach Operationen tritt das Syndrom "Delir" (oder Delirium) auf, eine Störung im Gehirn, von der nach aktuellen Studien bis zu rund 80 Prozent der älteren Patienten auf Intensivstationen betroffen sind.

    Delir/Delirium nach OP: Verwirrte Patienten können dauerhafte Schäden behalten

    An der Charité-Klinik für Anästhesiologie beschäftigen sich Ärzte und Pfleger besonders intensiv mit Delir. Bei einem Delir handelt es sich um einen akuten Verwirrtheitszustand. Einige Patienten werden apathisch, andere schlagen um sich. Die Störung kann dauerhafte Schäden herbeiführen, wenn sie nicht erkannt wird. Nach einem Delir können sich Betroffene schlechter konzentrieren oder verlieren die Orientierung.

    Nach OP: Delir kann mit dem Tod enden

    Auch die Atmung und das Herz-Kreislauf-System können betroffen sein. Wird das Delir nicht entdeckt, so kann es zum Tod führen - die Sterblichkeit steigt mit jedem Tag. An der Charité werden die Patienten deshalb zu jedem Schichtbeginn getestet. Beim sogenannten Cam-ICU-Test buchstabieren Pfleger ein langes Wort mit vielen A, etwa "Ananasbaum". Der Patient soll die Hand des Pflegers bei jedem A drücken. Pfleger merken dann, wenn etwas nicht stimmt.

    Schlafentzug oder Stress sind mögliche Ursachen für Delir/Delirium

    Ein Delir steht immer mit Entzündungen im Körper im Zusammenhang. Wie genau das Delir ausgelöst wurde, bleibt meist unklar. Fachjournale berichten von Schlafentzug oder psychischem Stress als mögliche Ursachen. Schmerzen oder zu wenig Flüssigkeit sind weitere mögliche Auslöser. Zu viele Schmerzmittel dürfen aber nicht eingesetzt werden, denn auch sie können das Gehirn aus dem Gleichgewicht bringen.

    Wenn bei Patienten nach einer OP ein Delir entsteht, sollte schnell geholfen werden - ein Delirium kann tödlich enden. Der Kontakt mit Angehörigen hilft.
    Wenn bei Patienten nach einer OP ein Delir entsteht, sollte schnell geholfen werden - ein Delirium kann tödlich enden. Der Kontakt mit Angehörigen hilft. Foto: Ralf Lienert

    Nach der Diagnose Delir muss erreicht werden, dass Patienten keine Angst haben. Musik oder Angehörige helfen dabei. Nach dem Aufwachsen aus der Narkose sollte Patienten Orientierung geboten werden. Die Brille muss bereitliegen, Patienten werden über Datum und Uhrzeit informiert, vom Pfleger oder durch eine gut sichtbare Uhr.

    Durch ehrenamtliche Helfer, die Patienten Gesellschaft leisten, kann Delir vorgebeugt werden. Angehörige dürfen das Delir nicht "wegreden", sondern müssen Geduld beweisen und den Patienten schon vor der Operation bei der Angstbewältigung helfen. dpa/sh

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