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Gesundheit
02.07.2017

Digitalisierung: Neue Medizin für die Maschine Mensch

Fitnessarmbänder, Gesundheitstracker & Co: Die Medizin bricht auf in ein neues Zeitalter.
Foto: Henning Kaiser (dpa)

Die Digitalisierung der Medizin kommt jetzt. Sie kann Leben verlängern – aber gutes Leben ist mehr, als Kennzahlen im grünen Bereich.

Die Frage ist wohl schon so alt wie der denkende Mensch: Haben wir einen Körper oder sind wir einer? Oder etwas weiter gespannt: Bedingt der Körper den Geist – oder der Geist den Körper? Oder ist alles ganz anders?

Wir geben immer mehr Geld für unsere Gesundheit aus

Die Digitalisierung stellt nicht nur beinahe alle Wirtschaftsbereiche auf den Kopf, sie stellt auch diese Fragen neu. Internet-Visionäre der ersten Stunde träumten bereits davon, die Endlichkeit des menschlichen Körpers zu überwinden und im digitalen Raum so etwas wie Unsterblichkeit des Geistes zu verwirklichen. Digitalisierung und Kommerzialisierung gehen auch deswegen so reibungslos einher, weil beide ein Set von Grundannahmen teilen. Etwa: Alles lässt sich optimieren. Oder: Arbeitsteilung und Spezialisierung machen noch komplexeste Prozesse beherrschbar. Und: Alles lässt sich in Zahlen messen. Darum ist es nur folgerichtig, wenn wir das Denken immer mehr den Maschinen überlassen. Künstliche Intelligenz gilt als das Thema der Zukunft. Und darum ist es folgerichtig, wenn wir den Körper als Maschine betrachten, die von der Natur zwar gut gemacht ist, aber durch menschliches Eingreifen deutlich verbessert werden kann. Beziehungsweise durch optimierten Gebrauch und präzise Wartung länger funktionstüchtig erhalten werden kann.

Fakt ist ja: Wir geben immer mehr Geld für unsere Gesundheit aus. Für das Gesundheitssystem ganz allgemein, aber auch für Prävention und, ganz neu, für digitale Optimierungshelfer. Natürlich gibt es deswegen immer wieder Streit: Wer soll für ein Medikament bezahlen? Wie viel sollen Ärzte verdienen? Wie werden die begrenzten Mittel am sinnvollsten eingesetzt? Doch all dies ist nur ein Vorspiel zu dem, was jetzt auf unser Gesundheitssystem zurollt.

Im Gesundheitssystem stecken die persönlichsten Daten überhaupt

Über Wirtschaft und Industrie ist die Digitalisierung längst wie eine riesige Welle hereingebrochen. Unternehmen, die ihre Vorboten nicht ernst nahmen oder zu zögerlich reagierten, sind von ihr weggeschwemmt worden. Neue Riesen entstanden: Google, Amazon, Facebook… Was sie eint, ist: Sie haben als Erste verstanden, wie mächtig in der neuen Welt derjenige ist, der die Digitalisierung gestaltet – und wie unfassbar viel Geld derjenige verdienen kann, der viele Daten über jeden Menschen auf dieser Erde anhäuft und miteinander vernetzt. Der Clou: Man muss die Menschen heute nicht zwingen, Persönlichstes preiszugeben. Sie tun es freiwillig, weil die Produkte der InternetFirmen für sie so attraktiv sind – und sich keiner so genau für die Datenschutzbestimmungen interessiert. Der Nutzer ist nicht Kunde der Internet-Giganten, sondern ihr Produkt. Mit dem Verkauf ihres Wissens über uns alle machen die neuen Riesen Profit.

Im Gesundheitssystem stecken die persönlichsten Daten überhaupt. Dass es bei der Digitalisierung bislang hinterherhinkt, hat vor allem mit seiner strengeren Regulierung zu tun. Man denke nur an die langwierigen Diskussionen vor der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Die Angst vor dem gläsernen Patienten war viel größer als die Angst vor dem gläsernen Kunden. Nun kommt eine neue Dynamik in diesen Prozess. Das liegt zum einen an der technischen Entwicklung. Computer und Datennetze werden immer leistungsfähiger.

Die Akzeptanz der digitalen Ärztehelfer steigt

Gleichzeitig liegen in vielen Bereichen inzwischen so viele Daten vor, dass sie von Menschen niemals ausgewertet werden können. Computer aber können daraus neues Wissen schaffen – künftige Patienten davon profitieren. Operations-roboter werden lernen, Eingriffe so präzise und schonend vorzunehmen wie kein Mensch zuvor. Algorithmen werden aus allen lebenslang anfallenden Gesundheitsdaten personalisierte Therapie-Empfehlungen und Risikoprognosen berechnen: Nicht bei jedem Patienten etwa wirkt jedes Medikament gleich gut. Die Chancen der Technik sind atemberaubend.

Gleichzeitig steigt die Akzeptanz für digitale Ärztehelfer. Der Erfolg vieler – meist kaum regulierter und datenschutzrechtlich fragwürdiger – Gesundheits-Apps, Fitness-Armbänder und anderer tragbarer Gesundheitssensoren zeugt davon. Es ist nun höchste Zeit, einen modernen Datenschutzrahmen zu schaffen. Denn die möglichen Vorteile für die Patienten sind groß. Groß sind aber auch die Begehrlichkeiten, welche die persönlichsten Daten und die enormen Summen wecken, die ins Gesundheitssystem fließen.

Wer darf wann und wozu Daten abgreifen?

Man stelle sich nur einmal vor, Hacker kaperten alle Patientendaten und drohten, sie nur gegen Lösegeld wieder freizugeben. Oder die Krankenkasse verweigerte die Kostenübernahme für eine Operation, weil ein implantierter Gesundheitschip aufgezeichnet hat, dass man den vereinbarten Freizeitsport nicht vollzogen, stattdessen zu viel vom Falschen gegessen hat.

Wer darf wann und wozu auf meine Daten zugreifen? Die Kontrolle darüber muss beim Patienten liegen. Der muss nicht nur lernen, mit dieser Verantwortung umzugehen – er muss sie auch erkennen. Aber auch die Ärzte müssen umlernen: Etwa weil sie in ländlichen Gebieten ihre Patienten womöglich nur noch in Ausnahmefällen persönlich zu Gesicht kriegen. Wichtige Vitaldaten werden laufend von einem Computer überwacht – nur im Bedarfsfall kommt der Patient per Videotelefonie zur Sprechstunde. Das kann Leben retten, da heute noch manche schwere Krankheit lange unbemerkt bleibt. Aber was ist mit der Übermittlung einer Krebsdiagnose? Daten, Daten, Daten. Vielleicht sollten wir, bevor wir restlos optimiert sind, uns noch mal die alten Fragen stellen: Wie wollen wir leben? Wollen wir Maschinen nutzen, die uns helfen, unseren Körper gesund zu erhalten? Oder wollen wir welche sein?

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