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Drogen: Drogenstudie: Deutsche nehmen Crystal Meth auch im Job

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Drogenstudie: Deutsche nehmen Crystal Meth auch im Job

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    Crystal Meth: Die syntethische Droge breitet sich in Deutschland immer weiter aus.
    Crystal Meth: Die syntethische Droge breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Foto: David Ebener, dpa

    Die gefährliche Droge Crystal Meth wird laut einer Studie in Deutschland von vielen Konsumenten auch bei der Arbeit genommen. Wie Spiegel und Welt am Sonntag berichten, gab die Hälfte der Befragten an, Crystal neben seiner "angenehmen Wirkung" auch wegen des Berufs zu konsumieren. Ein Drittel der Konsumenten nennt Studium und Schule als Grund für die Einnahme der gefährlichen Substanz.

    Crystal Meth: Gefährlicher Stimmungsaufheller und Partydroge

    Die Studie war vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben worden, fast 400 Konsumenten von Crystal und Speed wurden befragt. Die große Mehrheit der Befragten (73,7 Prozent) gab an, Crystal Meth bei Partys oder Raves zu konsumieren.

    Laut WamS zeigt die Studie aber auch, das viele (50,3 Prozent) auch beim Sex auf die Droge zurückgreifen. Crystal Meth wird außerdem als Stimmungsaufheller genutzt.

    Tschechien: Drogenlabors im Ausland produzieren für den deutschen Markt

    Was ist Crystal-Meth?

    Herstellung: Crystal Meth kann aus dem Schnupfenmittel Ephedrin gewonnen werden. Oft werden auch Batteriesäure, Abflussreiniger oder Frostschutzmittel beigemischt.

    Wirkung: Crystal Meth wirkt stark aufputschend und macht schnell süchtig. Nebenwirkungen sind Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Muskelkrämpfe, Hautausschlag, Zahnausfall oder Hirnschäden.

    Verbreitung Nach Auskunft der Vereinten Nationen ist Methamphetamin weltweit auf dem Vormarsch. Es soll 24 Millionen Konsumenten geben. Laut dem Drogenbericht 2012 ist in Deutschland die Zahl der Erstkonsumenten von 1693 im Jahr 2011 auf 2556 in 2012 gestiegen. Tschechien ist europaweit der größte Hersteller von Crystal Meth. 2012 beschlagnahmten die Fahnder in Deutschland 23 Kilo, in diesem Jahr haben sie schon mehr als 35 Kilo sichergestellt.

    Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Stoff Methamphetamin zum ersten Mal in Japan hergestellt. 1938 kam in Deutschland das Methamphetamin-Präparat Pervitin auf den Markt. Die Tabletten galten im Zweiten Weltkrieg als „Wundermittel“ der Wehrmacht. Sie hielten die Soldaten wach und verringerten ihr Schmerzempfinden – machten aber auch schnell abhängig. Bald tauchte Methamphetamin in kristalliner Form als Droge „Crystal Meth“ auf, die inzwischen auch Manager zur Leistungssteigerung nehmen.

    Rund ein Viertel der Befragten (26,6 Prozent) gab an, die Droge grenznah im Ausland zu beschaffen. Crystal Meth wird häufig in Tschechien hergestellt und ist deshalb bislang vor allem in Bayern und Sachsen ein großes Problem.

    Die Sicherheitsbehörden zeigen sich alarmiert. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) sagte der WamS, mit einer "weiteren Ausweitung des Phänomens" sei zu rechnen.

    Gegenüber dem Spiegel sagte Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, es gebe "Hinweise auf eine Ausweitung der Droge aus dem deutsch-tschechischen Grenzgebiet bis hin in grenzfernere Regionen, insbesondere in deutsche Großstädte".

    Mortler, die "mehr Aufklärung" forderte, will die Studie in der kommenden Woche offiziell vorstellen. Crystal zählt zu den synthetischen Drogen und wird für den deutschen Markt vor allem in Drogenlabors in Tschechien hergestellt.

    Hochgiftig: Crystal Meth zerstört die Nervenzellen

    Die Substanz macht schnell abhängig, für die Nervenzellen ist Crystal hochgiftig. Vor allem bei Langzeitkonsum kann es zu Nervenschäden, Zahnausfall, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen, Herzproblemen, Psychosen und Hautentzündungen kommen.

    2012 wurden nach Angaben des BKA insgesamt 2556 Menschen erstmals wegen Crystal Meth bei den Behörden auffällig. Das waren 51 Prozent mehr als im Jahr davor. AFP

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