Auch bei Programmen wie Google Insights, die die Suchbegriffe auswerten, ist abzulesen, dass immer noch viele Menschen nach dem Wort Virus suchen, wenn es um den gefährlichen Darmerreger geht. Auch in einigen Medienberichten ist immer noch von Virus die Rede, was aber definitiv falsch ist.
Denn bei EHEC handelt es sich um krankheitszeugende Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli. Sie können beim Menschen blutige Durchfallerkrankungen auslösen. Erstmals wurde das Stäbchenbakterium 1977 beschrieben.
In der ganzen Welt treten die Erkrankungen auf. Seit der Einführung der Meldepflicht 2001 in Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) nach eigenen Angaben jährlich zwischen 925 und 1.183 Erkrankungen gemeldet. Vermehrt Krankheitsfälle durch EHEC wurden ab Mitte Mai wurden in Deutschland bekannt, etliche davon auch in der gefährlicheren Variante HUS.
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) kann bei einem schweren Verlauf der EHEC-Erkrankung auftreten. Es kommt zu Nierenversagen, Blutarmut und einem Mangel an Blutplättchen. Ein bis drei Prozent der Betroffenen sterben. Die Gefahr, ein HUS zu entwickeln, hängt unter anderem von Veranlagung und Alter des Patienten ab, von Grunderkrankungen, genetischen Faktoren und dem Zustand des Immunsystems.
Im Jahr 2010 registrierte das Robert-Koch-Institut nach eigenen Angaben 65 HUS-Fälle. Davon waren nur sechs Betroffene älter als 18 Jahre. Das HUS ist eine schwere, unter Umständen tödliche Erkrankung, die bei bakteriellen Darminfektionen mit sogenannten enterohämorrhagischen Escherichia coli auftreten kann. Opfer leiden an akutem Nierenversagen, Blutarmut durch den Zerfall roter Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen. Im Jahr 2010 wurden dem Robert Koch-Institut zwei Todesfälle übermittelt.
EHEC ist also kein Virus, sondern ein Bakterium. Es dürfte aber noch einige Tage dauern, bis dies in ganz Deutschland bekannt ist.