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Ebola-Epidemie: Ebola wird in Guinea immer noch nicht richtig ernst genommen

Ebola-Epidemie

Ebola wird in Guinea immer noch nicht richtig ernst genommen

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    Ebola-Symptome sind auf einer Wand im liberianischen Monrovia aufgemalt. Während Liberia offiziell als Ebola-frei gilt, haben Sierra Leone und Guinea noch einen weiten Weg vor sich.
    Ebola-Symptome sind auf einer Wand im liberianischen Monrovia aufgemalt. Während Liberia offiziell als Ebola-frei gilt, haben Sierra Leone und Guinea noch einen weiten Weg vor sich. Foto: Ahmed Jallanzo (dpa)

    In der Vorwoche waren es nur neun Neuinfektionen, jetzt haben sich in Guinea und Sierra Leona insgesamt wieder 35 Menschen neu mit Ebola angesteckt. Das ist der höchste Wert seit über einem Monat, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Wie Liberia wollte sich auch Sierra Leone möglichst bald für Ebola-frei erklären lassen. Doch die Zahl der Neuinfektionen hat die Hoffnung zunichte gemacht. Der Umgang mit Ebola in Guinea bleibt für die WHO ein Grund zur Sorge.

    Hochansteckendes Ebola-Opfer wird von Verwandten schutzlos umhergefahren

    Das Ebola-Virus

    Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.

    Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.

    Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.

    Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.

    Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren  Blutungen und Organversagen.

    Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

    In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.

    Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

    Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.

    Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.

    Besonders Guineas nordwestliche Grenzregion Boké bereitet der WHO große Sorgen. Von den 35 Neu-Infektionen mit Ebola finden sich dort fünf. Inzwischen wurden Experten der WHO in das Gebiet geschickt, um sicherzustellen, dass kein Infizierter ins Nachbarland Guinea-Bissau reist. Ein weiterer Aufsehen erregender Fall in Guinea zeigt einmal mehr, wie gering das Vertrauen der Bevölkerung auf den Staat ist. Ein Toter, der an Ebola verstorben war, wurde von seinen Verwandten im Taxi durch das Land gefahren.

    Zwei Verwandte sollen den an Ebola verstorbenen in ihrer Mitte auf der Rückbank eines Taxis gehalten haben, während das Auto auf dem Weg in die Hauptstadt Conakry war. Begonnen hatte die gefährliche Reise in Forécariah, einer 70 Kilometer entfernten Stadt in der am stärksten von Ebola betroffenen Region. Weil die Familie den Mann traditionell beerdigen wollte, fuhren sie den hochansteckenden toten Körper durch das Land. Ein Ebola-Checkpoint hielt das Taxi laut Welt.de auf und überlieferte die Angehörigen in Quarantäne. Sie erwartet eine Gefängnisstrafe. AFP/sh

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