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40 Pest-Tote: Erschreckende Diagnose: Mehr als hundert Pestfälle in Madagaskar

40 Pest-Tote

Erschreckende Diagnose: Mehr als hundert Pestfälle in Madagaskar

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    Auf Madagaskar grassiert die Pest. Der Ausbruch wurde in mehreren Regionen festgestellt worden, unter anderem auch in der Hauptstadt Antananarivo.
    Auf Madagaskar grassiert die Pest. Der Ausbruch wurde in mehreren Regionen festgestellt worden, unter anderem auch in der Hauptstadt Antananarivo. Foto: Kabir Dhanji/Archiv (dpa)

    Insgesamt seien bis zum vergangenen Wochenende 119 Fälle registriert worden, 40 Menschen seien gestorben, teilte die WHO am späten Freitag im schweizerischen Genf mit. In der Hauptstadt Antananarivo starb demnach einer von insgesamt zwei registrierten Infizierten. Über einen ersten Todesfall hätten die madagassischen Behörden bereits Ende August informiert, erklärte die WHO. Seit dem 4. November sei eine Ausbreitung der Krankheit beobachtet worden.

    Madagaskar: Pest breitet sich wegen hoher Bevölkerungsdichte schnell aus

    Die Pest - "Schwarzer Tod" im Mittelalter, Gefahr bis heute

    Die Infektionserkrankung Pest wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen.

    Der Erreger Yersinia pestis tötet allein in den folgenden 200 Jahren mehr als 25 Millionen Menschen.

    Die Krankheit tritt in verschiedenen Formen auf: Die Beulenpest wird durch einen Floh, die Lungenpest wird mit der Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen.

    Folge der Infektion ist die Pestsepsis mit Verwirrtheit, Fieber, Lethargie, Nierenversagen, Milz- und Lebervergrößerungen.

    Zwischen 1347 und 1352 sterben an der als «Schwarzer Tod» bekannten Pandemie in Europa zig Millionen Menschen.

    1894 wird das Bakterium entdeckt.

    Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.

    Die Weltgesundheitsbehörde WHO zählt jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle.

    "Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und des schwachen Gesundheitssystems besteht ein hohes Risiko einer schnellen Verbreitung", teilte die WHO in Genf mit. Die Situation auf der Insel vor der Ostküste Afrikas werde verschärft durch die Resistenz der Flöhe gegen ein verbreitetes Insektenvernichtungsmittel. 

    Die Pest war in mehreren Regionen ausgebrochen. Inzwischen seien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um weitere Ansteckungen zu vermeiden und den Kranken zu helfen, berichtete die WHO.

    Immer wieder Pestausbrüche auf Madagaskar

    In dem bitterarmen Inselstaat kommt es immer wieder zu Pestausbrüchen. 2011 und 2013 wurden jeweils mehrere Dutzend Tote gezählt. Gerade in der Regenzeit zwischen November und April flüchten unzählige Ratten in die Dörfer und Städte Madagaskars. Deren Flöhe übertragen die Pest auf Menschen. 

    Symptome der Lungenpest sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Atemnot, Husten und schwarz-blutiger Auswurf. Später entwickelt sich ein Lungenödem und es kommt zum Kreislaufversagen. Unbehandelt verläuft die Krankheit fast immer tödlich. 

    WHO registriert weltweit zwischen 1000 bis 2000 Pestfälle

    Die Weltgesundheitsbehörde WHO zählt jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle. Vor dem aktuellen Ausbruch auf Madagaskar wurden im Sommer 2010 Erkrankungen in Peru registriert. Im August 2009 gab es mehrere Pesttote in China. Im Jahr 2006 zählten Behörden der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 1174 Verdachtsfälle, rund 50 Menschen sind dort an der Pest gestorben. afp/dpa/AZ

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