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Zahnmedizin
04.05.2015

Experten: Weisheitszahn-OPs sollten nicht überstürzt werden

Verursacht ein Weisheitszahn akut Probleme, muss er meist operativ entfernt werden. Doch nicht immer ist eine OP notwendig.
Foto:  Markus Scholz (dpa)

Weisheitszähne machen nur Ärger, hieß es lange. Aber mit rein vorsorglichen Operationen ist man heute zurückhaltender geworden. Denn eine OP birgt auch Risiken.

Noch vor wenigen Jahren waren sich Zahnmediziner weitgehend einig: Weisheitszähne sind überflüssig und machen nur Ärger. Deshalb sei es grundsätzlich richtig, sie schon früh zu entfernen. Doch dieser Grundsatz ist ins Wanken geraten: „Inzwischen hat in diesem Bereich ein Umdenken stattgefunden“, sagt Kai Fortelka, Sprecher der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Bei rein prophylaktischen Operationen von Weisheitszähnen, die keine Beschwerden machen, ist man heute zurückhaltender. Insbesondere ist umstritten, ob solche Eingriffe wirklich einen Engstand der Schneidezähne verhindern können.

Weisheitszähne gelten als Rudiment: Im Laufe der Evolution hat sich die Zahl der Zähne sowie die Größe des Kiefers beim Menschen verringert, da er keine grobe Nahrung mehr zermahlen und kauen muss. Der achte Zahn im menschlichen Gebiss ist ein Überbleibsel aus alten Zeiten, das spät, in der Regel erst nach dem 18. Lebensjahr, durchbricht. Bei einigen Menschen sind die Weisheitszähne gar nicht mehr angelegt. „Wie oft das vorkommt, ist von Land zu Land unterschiedlich“, sagt Christian Berger, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK). Vereinzelt gibt es sogar noch Menschen, bei denen pro Kieferhälfte neun Zähne angelegt sind.

Kontroverse: Können Weisheitszähne bleiben?

Oft ist der Kiefer aber zu klein, um den Weisheitszähnen genügend Raum zu bieten. Bei bis zu 80 Prozent der jungen Erwachsenen in Europa werden sie daher im Kiefer zurückgehalten und brechen gar nicht oder nur teilweise durch, wie es in der „Leitlinie zur operativen Entfernung der Weisheitszähne“ der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde heißt. Dadurch können leicht Probleme entstehen, etwa, dass sich Entzündungsherde bilden oder benachbarte Zähne geschädigt werden. Und auch wenn die Weisheitszähne durchbrechen, gibt es oft Schwierigkeiten: „An ihnen bildet sich leicht Karies, weil man sie beim Putzen schlecht erreicht“, erklärt Berger.

Außerdem gehen viele Zahnmediziner davon aus, dass Weisheitszähne in einem kleinen Kiefer Druck auf die übrigen Zähne ausüben und sie nach vorne schieben, sodass ein Engstand im Frontzahnbereich entsteht. Die Schneidezähne stehen dann im Extremfall „kreuz und quer“. Mit dieser Argumentation empfehlen Kieferorthopäden jungen Patienten mit kleinem Kiefer häufig, die Weisheitszahnkeime vorsorglich herausoperieren zu lassen. Sie fürchten, dass diese „Drängler“ den Erfolg einer jahrelangen kieferorthopädischen Behandlung zunichte machen.

Notwendigkeit von Weisheitszahn-OPs nicht wissenschaftlich belegt

Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass dadurch ein Engstand vermieden wird. Auch in der Leitlinie heißt es, das Thema werde „seit langem kontrovers diskutiert“ und sei nicht abschließend geklärt. „Wenn es zu einem frontalen Engstand kommt, kann das auch andere Gründe haben“, sagt Professor Ursula Hirschfelder, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie. Dass die Zähne bis zu einem gewissen Grad „wandern“ und sich nach vorne schieben, sei etwas Natürliches. „Wenn die Weisheitszähne genügend Platz haben und gut stehen, gibt es auch keinen Grund, sie zu entfernen“, betont Hirschfelder.

Das ist offenbar aber eher selten. Oft werden junge Erwachsene beim Zahnarzt damit konfrontiert, dass die Lage ihrer Weisheitszähne problematisch ist – etwa weil sie im Kiefer quer liegen und auf die Nachbarzähne drücken. Dann wird den Patienten in der Regel eine Operation nahegelegt. Doch bei diesen Empfehlungen müssen sich Zahnmediziner in erster Linie auf Erfahrungswerte und ihren gesunden Menschenverstand verlassen. „Es gibt zwar gewisse Prädiktionsfaktoren“, sagt Dr. Andreas Waltering vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. „Die Datenlage ist aber relativ schwach.“ Nicht übersehen dürfe man, dass es bei den operativen Eingriffen durchaus zu Komplikationen kommen könne, heißt es.

Experte: Weisheitszahn-OPs können auch Risiken bergen

Zum Beispiel können Nerven im Mund geschädigt werden, sodass der Patient, meist vorübergehend, ein taubes Gefühl hat. Außerdem können sich an der Wunde Entzündungen bilden. Wie hoch das Risiko von Komplikationen ist, ist unklar. Dass sie aber nicht selten sind, zeigt die hohe Zahl von Schadenhaftungsfällen: „Im zentral verwalteten System der Schadensregulierung im finnischen Gesundheitswesen betreffen ein Prozent aller Haftungsfälle Komplikationen im Zusammenhang mit der operativen Weisheitszahnentfernung“, heißt es in der Leitlinie.

Daher müssen Zahnmediziner alle möglichen Vor- und Nachteile bedenken, bevor sie eine Operation empfehlen. „Bei prophylaktischen Eingriffen geht es immer darum, die Risiken abzuwägen“, betont der Kieferchirurg Professor Wilfried Wagner von der Uniklinik Mainz. Das heißt in diesem Fall: Wie groß ist die Komplikationsgefahr? Welche Risiken sind wahrscheinlich, wenn man den Zahn belässt? Ein wichtiges Argument ist auch das Alter. So sagt Hirschfelder: „Wenn die Weisheitszähne rausmüssen, dann sollte das früh passieren.“ Bei Patienten unter 35 Jahren ist die Komplikationsgefahr nämlich geringer. Aber BLZK-Präsident Berger betont: „Jeder Fall ist wieder anders und muss ganz individuell betrachtet werden.“

Mediziner: Weisheitszähne müssen nicht zwangsläufig entfernt werden

Naturheilkundlich orientierte Zahnärzte sind davon überzeugt, dass die Weisheitszähne nicht einfach nutzlos sind. „Das sind vollgültige Zähne“, sagt Professor Werner Becker vom Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland. „Der liebe Gott hat sie nicht angelegt, damit die Zahnärzte sie ziehen.“ Nach der traditionellen chinesischen Medizin stehen Weisheitszähne zum Beispiel in Verbindung mit Herz und Dünndarm. So gehen Anhänger der Lehre davon aus, dass Entzündungsherde an diesen Zähnen zu weitreichenden Problemen führen können. „Wenn Weisheitszähne aber ohne Grund gezogen werden, wirkt sich das ebenfalls negativ aus“, sagt Becker.

Auf jeden Fall gilt es, die Entscheidung gut zu überdenken. Andreas Waltering vom IQWiG betont: „Der Zahnarzt sollte mit dem Patienten die Vor- und Nachteile der Operation diskutieren. Wer danach nicht überzeugt ist, kann sich eine Zweitmeinung einholen.“

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