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Lungenkrebssterblichkeit: Folge des Tabakkonsums: Lungenkrebs tötet immer mehr Frauen

Lungenkrebssterblichkeit

Folge des Tabakkonsums: Lungenkrebs tötet immer mehr Frauen

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    Eine Frau raucht eine Zigarette. Lungenkrebs ist bei Frauen zur gefährlichsten Krebsart geworden - Schuld daran ist das Rauchen.
    Eine Frau raucht eine Zigarette. Lungenkrebs ist bei Frauen zur gefährlichsten Krebsart geworden - Schuld daran ist das Rauchen. Foto: Christoph Schmidt/Illustration (dpa)

    Frauen in Industriestaaten sterben inzwischen häufiger an Lungenkrebs als an bösartigen Brusttumoren. Laut Krebsforschern ist daran das Rauchen schuld. Der Trend geht dazu, dass die Männer weniger Nikotin zu sich nehmen, die Frauen dagegen immer mehr. Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai warnen Experten einmal mehr vor den Gefahren, die vom Rauchen ausgehen. Gerade bei Frauen, die zwischen 1935 und 190 geboren wurden, hat sich das Rauchverhalten und das Lungenkrebs-Risiko verändert.

    Lungenkrebs für Frauen gefährlicher als Brustkrebs

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    Rund 210.000 Frauen starben 2012 in Industriestaaten an Lungenkrebs, an Brustkrebs waren es etwa 12.000 weniger. Bei Männern ist Lungenkrebs in allen Ländern an der Spitze der Statistik. Der Wert der Frauen nähert sich langsam an den der Männer an. Warum Frauen mehr rauchen, ist unklar, es gibt aber verschiedene Theorien. So könnte es sein, dass Frauen zur Gewichtsregulierung rauchen. Auch der psychologische Aspekt könnte bei Frauen ausgeprägter sein.

    Hormonell gesehen haben Raucherinnen zusätzlich ein höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, als Raucher. Da außerdem vor allem ältere Jahrgänge rauchen, jüngere Frauen und Mädchen aber seltener mit dem Rauchen beginnen, kann eine Trendwende erst erwartet werden, wenn die geburtenstarken Jahrgänge überwunden sind. Im Moment muss noch intensiv geforscht werden, wie gegen Lungenkrebs vorgegangen werden kann. Oft kommt die Diagnose auch sehr spät. dpa/sh

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