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Umwelt: Fremde Tier- und Pflanzenarten werden für heimische Gewässer zum Problem

Umwelt

Fremde Tier- und Pflanzenarten werden für heimische Gewässer zum Problem

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    Heimische Gewässer leiden oft unter zugewanderten Tieren und Pflanzen.
    Heimische Gewässer leiden oft unter zugewanderten Tieren und Pflanzen. Foto: Marc Müller (dpa)

    Als blinde Passagiere kommen sie mit dem Schiff nach Deutschland - und hier bedrohen sie die heimischen Gewässer: eingewanderte Tier- und Pflanzenarten. Die Gewässer haben Experten zufolge immer mehr Schwierigkeiten mit der Ausbreitung der Exoten. 150 solcher Arten sind bislang in deutschen Gewässern bekannt. Doch die Zahl steigt rasant an: Vor 100 Jahren noch sei im Schnitt alle zwei Dekaden eine Art eingewandert. Heute jedoch, so Tanja Pottgiesser von der Wiesbader Stiftung Living Rivers, kämen jedes Jahr zwei neue hinzu.

    Heimische Gewässer leiden unter gebietsfremden Planzen und Tieren

    Doch welche Auswirkungen haben exotische Arten auf heimische Gewässer? Zum einen können diese unter Umständen die heimischen Tiere und Pflanzen in Gewässern verdrängen. Auf dieses Problem weisen auch andere Naturschutz-Organisationen und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn hin. Dem Bundesamt zufolge könnten etwa zehn Prozent der etablierten gebietsfremden Arten nicht nur Naturschutz-Probleme, sondern auch wirtschaftliche Schäden verursachen.

    Die Naturschützer von Living Rivers warnen nicht nur vor ökologischen, sondern auch vor wirtschaftlichen Folgen. Die erstmals 2006 im Rhein nachgewiesene Quagga-Muschel überwachse etwa Anlagen wie Wasser- und Rohrleitungen, Schleusenkammern und Rechen. Sie setze sich an Bauwerken wie Betonwänden und Hafenanlagen fest und könne die Funktion von Schleusentoren behindern.

    Exotische Tierarten bedrohen oftmals die heimische Tierwelt

    Auch die Wollhandkrabben sind aus Asien eingeschleppt. Inzwischen sind sie so weit verbreitet, dass sie etwa für Flussfischer ein Problem sein können: Mit ihren Scheren machen sie Netze kaputt. Manchmal fressen sie auch Fische aus dem Netz.

    Um heimische Arten zu erhalten, sollten Kommunen und Länder verstärkt Renaturierungsmaßnahmen durchführen, empfiehlt die Stiftung. Vor allem in stark verbauten Gewässern seien gebietsfremde Arten durchsetzungsfähig. "Sie verdrängen die heimischen Tier- und Pflanzenarten, da sie als Generalisten meist sehr konkurrenzstark sind", sagte Pottgiesser. dpa/AZ

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