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Welt-Aids-Tag: HIV: Aids ist die zweithäufigste Todesursache unter Teenagern

Welt-Aids-Tag

HIV: Aids ist die zweithäufigste Todesursache unter Teenagern

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    Die rote Schleife gilt als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken. In Europa hat die Zahl der neuen HIV-Diagnosen im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht.
    Die rote Schleife gilt als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken. In Europa hat die Zahl der neuen HIV-Diagnosen im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht. Foto: Arne Dedert/Illustration (dpa)

    Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Viele Organisationen nutzen den Anlass, um auf fehlende oder unzureichende Prävention vor der Verbreitung des HI-Virus aufmerksam zu machen. Die Vereinten Nationen wollen bis 2030 Aids und HIV weltweit eindämmen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, für das besonders Kinder und Jugendlichen in den Blick genommen werden müssen. Denn Aids ist die zweithäufigste Todesursache weltweit unter Teenagern. Nur Unfälle kosten Jugendliche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch häufiger das Leben.

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    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    In Afrika ist die Immunschwächekrankheit Aids der häufigste Grund für Todesfälle in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen. Das berichtet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung. Um die Neuinfektion mit HIV bei Kindern zu verhindern, hat das Kinderhilfswerk World Vision eine neue Strategie verabschiedet. Doch einige Hürden bleiben. So ist zahlreichen HIV-Infizierten in afrikanischen Ländern südlich der Sahara der regelmäßige Zugang zu lebensrettenden Medikamenten verwehrt - eine Verbesserung der Logistik und Zulieferketten könnte hier laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) viel bewegen.

    Insgesamt ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen weltweit zwischen der Jahrtausendwende und 2014 um 35 Prozent gesunken. Dennoch starben auch 2014 1,2 Millionen Menschen an Aids. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass etwa 13.200 von 83.400 Menschen mit HIV nichts von ihrer Infektion wissen. Eine frühe Diagnose und Therapie kann die Lebensqualität aber enorm verbessern. Die Bundesregierung nahm den Welt-Aids-Tag zum Anlass, um für mehr Solidarität mit Betroffenen zu werben. dpa/sh

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