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Welt-Aids-Tag: HIV bleibt oft unerkannnt - mit gefährlichen Folgen

Welt-Aids-Tag

HIV bleibt oft unerkannnt - mit gefährlichen Folgen

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    Je früher eine HIV-Behandlung beginnt, desto höher sind die Chancen auf ein langes Leben.
    Je früher eine HIV-Behandlung beginnt, desto höher sind die Chancen auf ein langes Leben. Foto: Jens Kalaene/Archiv (dpa)

    Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember soll zu mehr Aufklärung beitragen. Das ist immer noch sehr wichtig, denn nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiß jeder sechste Betroffene nicht, dass er mit HIV infiziert ist. Deshalb will die Deutsche Aids-Hilfe noch mehr anonyme, kostenlose Tests anbieten. Das größere Problem ist aber die Angst vor HIV und Aids. "Vor allem Angst vor Diskriminierung und der Glaube, mit HIV sei ein erfülltes Leben nicht mehr möglich, halten Menschen vom HIV-Test ab", erklärt Vorstandsmitglied Ulf-Arne Hentschke-Kristal.

    HIV ist unerkannt besonders gefährlich

    Das Humane Immunschwächevirus (HIV) und Aids

    Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für die unheilbare Krankheit Aids. Es wird vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und infizierte Injektionsnadeln übertragen.

    Das Virus baut seine Erbsubstanz fest in die DNA des Menschen ein und lässt sich derzeit nicht daraus vertreiben.

    Das Virus ist sehr wandlungsfähig. Herkömmliche Impfstrategien funktionieren deshalb nicht. Viele Tests für einen Impfstoff schlugen bereits fehl.

    Der Erreger kapert unter anderem bestimmte Immunzellen. Diese Gruppe der T-Helfer-Zellen geht an der Attacke früher oder später zugrunde.

    Damit können die Zellen ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen, Eindringlinge zu erkennen und das Abwehrsystem zu mobilisieren.

    In der Folge können sich viele Krankheiten weitgehend ungehemmt ausbreiten - harmlose Infektionen werden zur tödlichen Bedrohung.

    Dabei ist eine frühe Diagnose und ein möglichst früher Therapiebeginn bei HIV äußerst effektiv. Neue klinische Studien haben gezeigt, dass eine sofortige Therapie mit antiretroviralen Mitteln das Leben der Patienten verlängert. Aufgrund dieser Sachlage hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren Kurs, was HIV und Aids angeht, radikal verändert. Jeder, bei dem HI-Viren festgestellt werden, soll unverzüglich moderne Medikamente erhalten. Laut RKI stellt das für das Gesundheitssystem keine Gefahr dar, der Kampf gegen Aids kann bewältigt werden.

    Die sogenannte START-Studie konnte beweisen, dass eine frühe Behandlung von HIV viel erreichen kann. Jeder Patient sollte deshalb unabhängig von der Helferzellenzahl sofort behandelt werden - das war vor der Studie noch anders. Doch um das durchzusetzen, müssen HIV-Infizierte auch früher erreicht werden, und nicht erst, wenn der Immundefekt bereits forgeschritten ist. Eine sehr frühe Therapie kann die Aids-Epidemie weltweit zurückdrängen. Für Patienten hat die frühe Therapie die erfreuliche Folge, dass sie womöglich kein Aids entwickeln und weniger infektiös sind. dpa/sh

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