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Hämorrhoiden: Hämorrhoiden: Was sind die Ursachen? Was können Betroffene tun?

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Hämorrhoiden: Was sind die Ursachen? Was können Betroffene tun?

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    Erweiterte Hämorrhoiden können für Betroffene sehr unangenehm sein. Teilweise kann man nur noch auf einem speziellen Kissen sitzen.
    Erweiterte Hämorrhoiden können für Betroffene sehr unangenehm sein. Teilweise kann man nur noch auf einem speziellen Kissen sitzen. Foto: Christin Klose, dpa

    Es juckt, es brennt und das auch noch am Hintern. Vielen ist das so peinlich, dass sie vor lauter Scham nicht einmal mit ihrem Hausarzt darüber sprechen. Tun sie es doch, stellt sich häufig heraus, dass es sich um ein eigentlich harmloses Problem handelt: Die Hämorrhoiden sind vergrößert. Ignoriert der Patient das Leiden allerdings weiterhin, kann es richtig unangenehm werden.

    Hämorrhoiden: Die Ursache muss beim Arzt abgeklärt werden

    Hämorrhoiden sind gut durchblutete Schwellkörper, die den Enddarm verschließen. "Jeder hat sie, das ist etwas ganz Natürliches", sagt Bernhard Strittmatter, Facharzt für Chirurgie und Proktologie in Freiburg. Ohne Hämorrhoiden wäre der Mensch inkontinent. Sind die Schwellkörper vergrößert, leiern sie aus und können den Enddarm nicht länger abdichten. In der Folge dringt Flüssigkeit aus dem unteren Mastdarm nach außen auf die empfindliche Haut im Analbereich.

    Das kann nicht nur jucken und brennen, sondern auch nässen oder vielleicht sogar bluten. Mediziner sprechen von einem Hämorrhoidalleiden. "Ist das Blut hellrot, dann verdichten sich die Hinweise auf erweiterte Hämorrhoiden", erklärt Andreas Ommer, Facharzt im Enddarm- und Dickdarmzentrum Essen. Ist das Blut indes dunkelrot, dann kann dies ein Indiz für eine Darmerkrankung sein. Betroffene sollten die Ursache unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Nur dann können die Beschwerden richtig behandelt werden.

    Das ist die richtige Behandlung bei Hämorrhoiden

    Die Ursache ist meist Veranlagung. "Es kann etwa eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche vorliegen", erläutert Strittmatter. Risikofaktoren sind Verstopfung und Bewegungsmangel: Ist der Körper nicht aktiv, wird auch der Darm träge. Dann sitzt der Betroffene auf der Toilette - und presst und presst, wodurch die Hämorrhoiden ebenfalls auf Dauer ausleiern. Einen langen Aufenthalt auf dem WC mit ausgiebiger Zeitungslektüre sollte man möglichst vermeiden. "Ansonsten ist der Druck auf die Schwellkörper am Enddarm einfach zu groß", erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.

    Ein Hämorrhoidalleiden verläuft in vier Krankheitsstadien. Im Stadium eins sind die Hämorrhoiden vergrößert, aber von außen nicht sichtbar. Im zweiten Stadium treten sie beim Stuhlgang aus dem After heraus und anschließend wieder zurück. "Im dritten Stadium können die Hämorrhoiden auch spontan herausrutschen", sagt Strittmatter - zum Beispiel bei schwerer körperlicher Arbeit. Die Hämorrhoiden ziehen sich dann aber nicht von selbst zurück, sondern nur per Hand. Im vierten Stadium lassen sie sich nicht mehr zurückschieben.

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Damit es so weit nicht kommt, sollten Betroffene möglichst frühzeitig zum Arzt gehen. "Im Stadium eins wird ein Medikament in die vergrößerten Hämorrhoiden gespritzt, wodurch sich die Schwellkörper wieder zusammenziehen", erläutert Ommer. Im zweiten Stadium wird ein Gummiring über den erweiterten Teil der Hämorrhoiden gestülpt, so wird er abgebunden. Das überschüssige Gewebeteil fällt nach etwa zwei Wochen mit dem Stuhlgang ab. Im Stadium drei und vier hilft nur noch eine Operation, bei der das überschüssige Gewebe entfernt wird.

    Wie lassen sich erweiterte Hämorrhoiden vorbeugen?

    Wer vorbeugend etwas gegen erweiterte Hämorrhoiden tun will, sollte viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen und sich oft bewegen. Viel Trinken sorgt ebenfalls dafür, dass der Darm optimal arbeiten kann. Wer zu Verstopfung neigt, sollte Flohsamen einnehmen und dabei viel trinken, rät Ommer. Flohsamen gilt als ballaststoffreich und sorgt durch sein Quellvermögen für eine sanfte Regulierung des Darms. dpa/AZ

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