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Kräutermischungen: Immer mehr Vergiftungen durch Legal Highs

Kräutermischungen

Immer mehr Vergiftungen durch Legal Highs

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    Gefährliche Kräutermischung: Der Konsum der neuartigen Drogen kann unberechenbare Folgen haben.
    Gefährliche Kräutermischung: Der Konsum der neuartigen Drogen kann unberechenbare Folgen haben. Foto: Symbolbild: Fredrik von Erichsen (dpa)

    Legal Highs wie Badesalze enthalten synthetische Stoffe, die deutlich schwerere Nebenwirkungen haben als ähnliche illegale Drogen auf pflanzlicher Basis. Durch Cannabinoiden in "Kräutermischungen" werden etwa viel häufiger Herzrhythmusstörungen und epileptische Anfälle ausgelöst als durch Cannabis.

    Durch Amphetamine und Halluzinogene in "Badesalzen" werden oft Krampfanfälle und Herzprobleme herbeigeführt. Legal Highs haben schon viele Menschen lebensgefährlich vergiftet.

    Die Giftnotrufzentrale Baden-Württemberg sieht sich durch sogenannte Legal Highs vor eine zunehmende Herausforderung gestellt. Denn durch die mit betäubungsmittelhaltigen Badesalze und Kräutermischungen kommt es häufig zu Vergiftungen, die nicht richtig behandelt werden können. Schließlich sind die Inhaltsstoffe dieser Drogen, die als Kräutermischungen, Badesalz oder Lufterfrischer getarnt werden, oft nicht genau bekannt. Das erschwert die Behandlung von Vergiftungssymptomen nach dem Konsum von Legal Highs enorm.

    Vergiftung durch Legal Highs können töten

    Die Giftnotrufzentrale ist ein 24-Stunden-Notfall-Service, der bei Fragen im Zusammenhang mit Vergiftungen und Drogen sowie bei Medikamentenwirkungen angerufen werden kann. Die Zentrale stellte fest, dass die Anfragen im Südwesten wegen Legal Highs drastisch gestiegen seien. Die Zahl der Anrufe, die allein wegen synthetischen Cannabinoiden einging - diese sind etwa in Kräutermischungen enthalten - sei 2015 doppelt so hoch gewesen wie 2014.

    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), mahnt, viele junge Leute, die sich die neuen psychoaktiven Substanzen problemlos im Internet oder auf Partymeilen besorgten, seien viel zu leichtgläubig. Auf Hunderte Konsumenten mit Vergiftungserscheinungen stieß die Polizei im vergangenen Jahr, wie der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, sagt. 25 der insgesamt 1032 Drogentoten gehen auf das Konto dieser Produkte, die oft auch zusammen mit anderen Rauschmitteln genommen werden.

    Das ist die Droge "Badesalz"

    Der Begriff Badesalz umfasst eine Reihe von Substanzen, die als synthetische Cathinone bezeichnet werden. Sie werden meist als Pulver oder in Kapseln verkauft.

    Sie werden geschnupft, geschluckt oder gespritzt. Viele Stoffe wurden zwar verboten, doch es kommen ständig neue hinzu.

    Nebenwirkungen sind unter anderem Krampfanfälle, Psychosen, Herz-Kreislauf-Probleme. In Augsburg wurden zuletzt drei Drogentote damit in Verbindung gebracht. (jöh)

    Die Hersteller spielen mit dem Staat Hase und Igel - und sind immer ein Stück weiter. Regelmäßig verbietet die Regierung neue Substanzen. Die Drogenköche verändern aber immer wieder die Struktur der künstlich hergestellten Wirkstoffe, in der Regel Cannabinoide, so dass diese dann erstmal wieder legal sind.  dpa/lsw/sh

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