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Schamhaar-Rasur: Geschlechtskrankheiten durch Intimrasur?

Schamhaar-Rasur

Geschlechtskrankheiten durch Intimrasur?

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    Schon in der Antike faszinierte das menschliche Geschlechtsteil die Menschen.
    Schon in der Antike faszinierte das menschliche Geschlechtsteil die Menschen. Foto: Julian Stratenschulte dpa/lni

    Leiden Menschen, die ihren Intimbereich rasieren, öfter an Geschlechtskrankheiten? Eine aktuelle Studie von Forschern der University of California in San Francisco untersuchte, ob Zusammenhänge zwischen der Schamhaar-Entfernung und dem Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten möglich seien. Demnach würde Enthaarung im Schambereich vermehrte zu Geschlechtskrankheiten führen. Die Forscher spekulieren, dass winzige Verletzungen dafür verantwortlich sein könnten. Gewissheit darüber gibt es allerdings nicht.

    Zusammenhang zwischen Intimrasur und Geschlechtskrankheiten?

    Dabei geht es den Menschen offenbar um mehr als "Hollywood-Style" (komplett nackt im Schritt), "Brazilian Cut" (ein schmaler Streifen bleibt) oder "Bikini Cut" (die Ränder vom Schamdreieck verschwinden). Der Spiegel schrieb dazu: "Verhandelt wird mit Getöse das stets heikle Verhältnis zum inneren Säugetier (...) Viele Kulturen schabten, zwirbelten und zupften daran herum."

    Eine Pressemitteilung attestierte, dass die Intimrasur 2009 auch in Deutschland "weiter auf dem Vormarsch" sei. Eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) habe ergeben, dass sich von allen befragten Frauen knapp 50 Prozent die Bikini-Zone rasierten. "Ob kleines Dreieck, schmaler Strich, exakte Raute oder eine extravagante Form wie Herz, Pfeil, Zacken oder Blitz." 28 Prozent davon bevorzugen es demnach sogar ganz glatt. Von den Männern stehen immerhin 31 Prozent genau darauf. Wichtig zu wissen: Auftraggeber der Studie war der wohl nicht ganz uninteressierte Rasiererhersteller Wilkinson.

    Geschlechtskrankheiten: Trend zur Intimrasur

    Nach Angaben des Medizinpsychologen Prof. Dr. Elmar Brähler von der Universität Leipzig gab es bereits 2009 einen grundsätzlichen Trend im Schambereich: "Knapper werdende Badekleidung sowie die starke Präsenz von Nacktheit in den Medien tragen dazu bei, dass sich für diese Bereiche ästhetische Normen herausbilden." Daher gebe es jetzt sogar rund um Vulva und Penis einen "Gestaltungsimperativ". Doch der Gegentrend komme bestimmt: "Über kurz oder lang wird wieder üppig wachsendes Haar als schick gelten." Übrigens: Teile der Homo-Szene, die auch bei der Haarlosigkeit Vorreiter waren, sind bereits so weit.

    Der Leipziger Forscher Brähler kann indes mit unterschiedlichen Zahlen aufwarten. Vergangenen November hieß es in einer Untersuchung, 88 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer rasierten sich die Intim-Zone. Dieses Ergebnis geistert seitdem durch die Medien - nicht immer mit der Angabe, dass lediglich 219 Studentinnen und 95 Studenten befragt wurden - Durchschnittsalter 23. Das macht deutlich, dass es gerade bei Jüngeren und in bestimmten Sozialgruppeen einen Druck zur Haarlosigkeit gibt.

    Eine neue Umfrage hat Brähler jetzt im Mai und Juni machen lassen - repräsentativ mit 2512 Deutschen zwischen 14 und 94. Vor allem Jüngere bekennen sich zur Körperenthaarung: 66,7 Prozent der 14- bis 17-jährigen Frauen, um die 80 Prozent der 18- bis 30-jährigen. Bei den Männern zwischen 18 und 30 Jahren mag es demnach nur ein Drittel enthaart, bei den 14- bis 17-jährigen sind es knapp 20 Prozent. Bei den 31- bis 60-jährigen Frauen stutzen indes 67,3 Prozent regelmäßig Körperhaare, bei den Männern 20,2 (ohne Barthaare). Als Hauptgründe geben die Befragten das eigene Schönheitsideal und Hygiene an. Außerdem: "Fühle mich sicherer" und: "Ist besser beim Sex". AZ/dpa

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