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Kaugummi: Kaugummi-Schnelltest hilft offenbar Bakterien im Mund zu erkennen

Kaugummi

Kaugummi-Schnelltest hilft offenbar Bakterien im Mund zu erkennen

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    Deutsche Forscher haben einen neuen Kaugummi-Schnelltest entwickelt. Der Kaugummi soll bei Entzündung im Mund nach einigen Minuten bitter schmecken.
    Deutsche Forscher haben einen neuen Kaugummi-Schnelltest entwickelt. Der Kaugummi soll bei Entzündung im Mund nach einigen Minuten bitter schmecken. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolfoto)

    Wissenschaftler von den Universitäten Düsseldorf, Berlin, Jena und Würzburg haben sich zusammengeschlossen und einen Kaugummi-Schnelltest entwickelt. Dieser hat zum Zweck, frühzeitig bakterielle Entzündungen im Mund erkennen zu können. Der Schnelltest funktioniert auch so einfach, wie es klingt: Durch das Kauen des Kaugummis erkennt der Patient selbst, ob es ein Problem gibt, denn: Im Falle einer Entzündung schmeckt das beliebte Kaubonbon nach wenigen Minuten bitter.

    So funktioniert der Kaugummi-Schnelltest

    Im Fachjournal "Nature Communications" berichten die Forscher über ihre Erkenntnisse. "Der Kaugummi erkennt jede Form von bakterieller Belastung im Mundraum", erklärt Lorenz Meinel vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie an der Universität Würzburg. Dabei reagiere er besser als die bislang genutzten Farbstreifen und schneller als Tests mit Stäbchen, die erst im Labor analysiert werden müssten. Bei leichten Zahnfleischentzündungen schlage der Kaugummi jedoch nicht an.

    Doch wie funktioniert der Kaugummi-Schnelltest? Die Wissenschaftler haben in den Kaugummi einen speziellen Inhaltsstoff eingebaut, der auf bestimmte proteinabbauende Enzyme reagiert, die bei Entzündungen im Mund entstehen. Diese zerschneiden den Stoff, wodurch ein vorher nicht zu schmeckender Bitterstoff frei wird. So weiß der Patient, dass eine Entzündung vorliegt, und kann in diesem Fall zu seinem Zahnarzt gehen.

    Kaugummi-Schnelltest kommt Trägern von Zahnimplantaten zu Gute

    Die Schnelldiagnose per Kaugummi könnte besonders für Träger von Zahnimplantaten von Vorteil sein.  Warum, erklärt Meinel wiefolgt: "Das Hauptproblem mit Implantaten ist, dass sich nach fünf oder zehn Jahren Bakterien dort entwickeln können. Und der Patient merkt die Entzündungen im Mundraum nicht, weil durch die Implantate die Nerven komplett zerstört sind".

    Die wichtigsten Benimmregeln beim Essen

    Serviette: Die Serviette wird vor dem Essen vom Teller genommen und auf den Schoß gelegt. Der Mund wird nicht abgewischt, sondern abgetupft.

    Brotteller: Gibt es einen Brotteller, so nimmt man sich einzelne Scheiben und bricht davon kleine mundgerechte Stücke ab. Diese kann man gegebenenfalls mit Butter bestreichen.

    Besteck und Gläser: Weingläser werden am Stil genommen und nicht am Bauch. Beim Besteck gilt die Reihenfolge: von außen nach innen. Wer mit Essen fertig ist, legt das Besteck im Winkel entsprechend der Uhrzeit „Zwanzig nach Vier“ ab.

    Laute Geräusche: Lautes Zuprosten, Schmatzen, Schlürfen oder Besteckklappern sind kein gutes Benehmen. Auch der Satz „Mit vollem Mund spricht man nicht“, gilt immer noch.

    Wer niesen muss, sollte das möglichst unauffällig in die Armbeuge tun. Der Wunsch „Gesundheit“ darf geäußert werden, wenn er nicht noch zusätzlich stört – weil beispielsweise eine Rede gehalten wird.

    Zahnstocher und Lippenstift: Beide Utensilien gehören nicht an den Tisch. Um Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen oder die Lippen nachzuziehen, sollte man auf die Toilette gehen. (nist)

    Das Problem betreffe laut dem Experten ein bis fünf Prozent aller Implantate. Eine Entzündung könne dann im schlimmsten Fall schon viel Gewebe und Knochen zerstört haben, bevor sie entdeckt werde. Menschen ohne Implantate erkennen bakterielle Entzündungen meist sofort anhand von Schwellungen und Schmerzen.

    Kann der Kaugummi-Schnelltest schon auf den Markt?

    Auch wenn der Kaugummi-Schnelltest vielversprechend wirkt, überzeugt er nicht jeden - zumindest nicht Frank Schwarz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Schwarz bezeichnet den Kaugummi zwar als "innovatives Verfahren", das aber noch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit benötige. Seiner Meinung nach hat das Team um Meinel noch nicht den idealen Marker für eine beginnende Entzündung als Grundlage für die Wirkung des Kaugummis genommen, weil der gewählte auch bei Heilung freigesetzt werde. 

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Nach solchen Markern suche die Zahnmedizin seit Jahren intensiv. "Wenn es gelänge, spezifische Marker von Entzündungsprozessen frühzeitig beim Kauen eines Kaugummis nachzuweisen, wäre dies sicherlich ein Vorteil für Patienten und Zahnärzte", so Schwarz weiter, der auch Professor für orale Medizin und periimplantäre Infektionen ist.

    Somit lässt sich sagen: Der Kaugummi-Schnelltest ist noch nicht marktreif. Der zuständige Wissenschaftler Meinel bestätigt: "Es gibt ihn, aber er wurde noch nie am Menschen getestet". Stattdessen benutzte das Pharmazie-Team der Uni Würzburg für erste Tests nur den Speichel von gesunden und erkrankten Patienten der Zahnklinik in Rimini.

    Daher soll für das Team um Meinel der nächste Schritt der Versuch am Menschen sein. So könnte laut dem Experten der Kaugummi-Schnelltest schon in den nächsten zwei bis drei Jahren von Patienten und Zahnärzten genutzt werden. AZ/dpa

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