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Spinnen-Phobie: Keine Angst: Spinne am Morgen bringt keine Sorgen

Spinnen-Phobie

Keine Angst: Spinne am Morgen bringt keine Sorgen

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    Am Morgen lässt sich die Angst vor Spinnen besser behandeln. Das liegt laut Forschern am Hormon Cortisol.
    Am Morgen lässt sich die Angst vor Spinnen besser behandeln. Das liegt laut Forschern am Hormon Cortisol. Foto: Tom Weihmann/FSU (dpa)

    Am Morgen lässt sich die Angst gegen Spinnen am besten behandeln. Psychologen der Saar-Universität haben das herausgefunden, wie die Hochschule am in Saarbrücken mitteilte. Dass eine Therapie gegen Angststörungen in der Früh weitaus wirksamer ist als am Abend, führen die Wissenschaftler auf den höheren Cortisol-Spiegel des Menschen am Morgen zurück. Cortisol, auch Hydrocortison genannt, ist ein körpereigenes Hormon, das Lernprozesse fördert.

    60 Patienten mit Spinnenphobie für Studie untersucht

    Für ihre Studie haben die Forscher insgesamt 60 Patienten mit Spinnenphobie in einer jeweils dreistündigen Therapiesitzung behandelt. 30 Patienten davon wurden zwischen acht und elf Uhr am Vormittag therapiert, die anderen 30 Patienten abends von 18.00 bis 21.00 Uhr.

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    Das Hormon wird morgens vom menschlichen Körper in viel größeren Mengen ausgeschüttet als am Abend. "Cortisol verstärkt Lern- und Gedächtnisprozesse - und Psychotherapie ist nichts anderes als ein Lernprozess", erklärte die Saarbrücker Psychologin Johanna Lass-Hennemann.

    Spinnen-Phobie am Morgen besser behandelbar

    Nach einer Woche und dann erneut nach drei Monaten wurde unter anderem mit einem Verhaltenstest überprüft, wie stark sich die Spinnen-Phobie gebessert hat. Die Patienten sollten sich dabei einer großen Spinne in einem Terrarium nähern. Vor der Therapie konnten einige Patienten den Raum mit dem Spinnenterrarium gar nicht betreten. Nach der Therapie seien hingegen viele so weit gewesen, dass sie das Terrarium öffnen und die Spinne sogar auf die Hand nehmen konnten, erklärte Lass-Hennemann. Der Behandlungseffekt bei den Patienten mit Morgentherapie war sowohl nach einer Woche als auch drei Monate später deutlich höher.

    Offen ist den Forschern zufolge, ob sich dieses Resultat auch auf die Behandlung komplexerer psychischer Störungen wie eine soziale Phobie oder Panikstörung übertragen lässt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Behaviour Research and Therapy" veröffentlicht. afp/AZ

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