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Vogelgrippe-Virus H5N8: Kommentar: Nur keine Panik wegen der Vögel

Vogelgrippe-Virus H5N8

Kommentar: Nur keine Panik wegen der Vögel

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    Die Vogelgrippe-Gefahr schien nachzulassen. Nun gibt es einen neuen Fall auf der Insel Ummanz in Mecklenburg-Vorpommern - bei einem Wildvogel.
    Die Vogelgrippe-Gefahr schien nachzulassen. Nun gibt es einen neuen Fall auf der Insel Ummanz in Mecklenburg-Vorpommern - bei einem Wildvogel. Foto: Stefan Sauer/dpa

    Noch dürfen in Bayern die Weihnachtsgänse auf Wiesen grasen. Wer weiß, wie lange noch. Rügen und die Niederlande, wo am Wochenende bei Wildvögeln das Geflügelpest-Virus H5N8 nachgewiesen wurde, liegen zwar weit weg. Doch flächendeckende Untersuchungen, wie sie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) angeregt hat, könnten ergeben, dass der Erreger aus Ostasien über den Vogelzug auch nach Süddeutschland gelangt ist.

    H5N8: In Bayern gibt es noch keine Reaktion

    Es könnte auch bedeuten, dass deshalb wie 2006 jegliche Freilandhaltung von Geflügel verboten wird. Bei Wassergeflügel ist das besonders schwierig. Die Empfehlung Schmidts, Geflügel einzusperren, gibt es bereits. Doch Schutzmaßnahmen gegen Tierseuchen sind Ländersache. In Bayern gibt es noch keine Reaktion.

    Sorgen wegen H5N8 müssen sich vor allem Geflügelhalter machen

    Vogelgrippe H5N8, H5N1 H7N9, H5N8: Zahlen und Fakten

    Viele Vogelgrippe-Viren können Symptome beim Menschen auslösen. Als besonders gefährlich haben sich in den vergangenen Jahren H5N1 und H7N9 erwiesen.

    Durch natürliche Genveränderungen entstehen fortwährend neue Varianten der Vogelgrippe-Viren.

    Die Ziffern hinter H und N stehen für Oberflächenstrukturen, anhand derer die Viren Subtypen zugeordnet werden.

    Eine Infektion eines Menschen mit H5N1 war erstmals 1997 in Hongkong nachgewiesen worden.

    Von 2003 bis 2013 seien etwa 650 Infektionen mit dem Erreger registriert worden, berichten Wissenschaftler. In insgesamt 15 Ländern seien mehr als 380 Menschen daran gestorben.

    Bei H7N9 ist der erste Nachweis im März 2013 erfolgt.

    Im Januar 2014 starb in Nordamerika erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe. Eine Kanadierin, die China besucht hatte, erlag den Folgen einer Infektion mit dem Virus H5N1.

    China ist wegen des oft engen Miteinanders von Mensch und Vieh besonders von Übertragungen auf den Menschen betroffen.

    Experten befürchten, dass auf diese Weise einmal eine globale Pandemie ihren Ursprung nehmen könnte.

    Auf einem Geflügelhof im Münsterland wurden bei einer Pute im Herbst 2014 Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N2 entdeckt. Einige Tiere waren zuvor auch in den Handel gelangt.

    Im Herbst 2016 wurde in mehreren europäischen Ländern eine gefährliche Vogelgrippen-Variante vom Typ H5N8 nachgewiesen.

    Zum flächendeckenden Wildvogel-Monitoring gibt es keine Alternative. Sorgen müssen sich vor allem die Geflügelhalter machen, die womöglich wieder mit einer Vielzahl an Vorschriften bis hin zu vorsorglichen Tötungsanordnungen rechnen müssen. Dass sich Menschen mit infiziertem Fleisch anstecken könnten, gilt als unwahrscheinlich, für Verbraucher besteht kein Grund zur Panik.

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