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Coronavirus: Mers gilt in Südkorea als besiegt

Coronavirus

Mers gilt in Südkorea als besiegt

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    Der Erreger Mers-CoV wurde 2012 erstmals nachgewiesen. Er kursiert wahrscheinlich schon seit vielen Jahren auf der arabischen Halbinsel und hat sich von dort verbreitet.
    Der Erreger Mers-CoV wurde 2012 erstmals nachgewiesen. Er kursiert wahrscheinlich schon seit vielen Jahren auf der arabischen Halbinsel und hat sich von dort verbreitet. Foto: Symbolbild: Center for Disease Control (dpa)

    Die Mediziner und die Regierung in Südkorea sind nach Angaben von Ministerpräsident Hwang Kyo Ahn zu dem Schluss gekommen, dass die tödliche Mers-Epidemie beendet sei. Niemand müsse sich mehr Sorgen machen. Hwang rief die Menschen dazu auf, "alle Bedenken wegen Mers abzuschütteln und ihre normalen täglichen Tätigkeiten aufzunehmen, einschließlich der Wirtschafts-, Kultur-, Freizeit- und Schulaktivitäten." Wegen der Epidemie waren tausende Schulen geschlossen worden, da die Eltern ihre Kinder aus Angst vor Ansteckung mit dem tödlichen Coronavirus (Mers-CoV) nicht am Unterricht teilnehmen ließen.

    Südkoreas Wirtschaft leidet unter Mers-Epidemie

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Die südkoreanische Wirtschaft musste aufgrund der Mers-Epidemie schwere Verluste hinnehmen. Die Menschen mieden öffentliche Räume, an denen es zu großen Menschenmengen kommen könnte, wodurch Restaurants, Kinos und Einkaufszentren deutlich weniger Umsatz verzeichneten. Auch die Zahl der Besucher aus dem Auslang war deutlich zurückgegangen. Die südkoreanische Regierung legte ein Konjunkturprogramm auf, um den Auswirkungen der Mers-Epidemie zu trotzen.

    Seit dem 4. Juli hat sich in Südkorea niemand mehr mit Mers infiziert. Es handelte sich bei der Epidemie um den schwersten Mers-Ausbruch außerhalb Saudi-Arabiens, wo das Virus hauptsächlich auftritt. Insgesamt waren seit dem Ausbruch am 20. Mai 36 von 186 infizierten Menschen in Südkorea an Mers gestorben. Seoul war zunächst für die Reaktion auf die Epidemie kritisiert worden. Umfassende Quarantäneregeln, die fast 16.700 Menschen betrafen, verhinderten aber schließlich eine Ausbreitung des Mers-Virus außerhalb von Krankenhäusern. Das formelle Ende des Ausbruchs muss noch erklärt werden. AFP/sh

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