Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Vogelgrippe in Europa: Nach Vogelgrippe-Fund bei Wildvogel: Krisentreffen am Montag einberufen

Vogelgrippe in Europa

Nach Vogelgrippe-Fund bei Wildvogel: Krisentreffen am Montag einberufen

    • |
    Die Vogelgrippe-Gefahr schien nachzulassen. Nun gibt es einen neuen Fall auf der Insel Ummanz in Mecklenburg-Vorpommern - bei einem Wildvogel.
    Die Vogelgrippe-Gefahr schien nachzulassen. Nun gibt es einen neuen Fall auf der Insel Ummanz in Mecklenburg-Vorpommern - bei einem Wildvogel. Foto: Stefan Sauer/dpa

    Nachdem das Vogelgrippe-Virus H5N8 bei einer Wildente in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden ist, wurde der Verdacht, dass Wildvögel für die Verbreitung der Geflügelpest verantwortlich sind, erstmals bestätigt. Es ist das erste Mal, dass das Vogelgrippe-Virus in Europa außerhalb von Nutztieren festgestellt wurde.

    Nach diesem Fund hat Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) eine Sitzung des erweiterten nationalen Krisenteams einberufen. Am Montag soll über mögliche Reaktionen auf den Vogelgrippe-Fund diskutiert werden, der im Rahmen des Wildvogelmonitorings gemacht wurde. Schmidt soll bereits Gelder von der EU gefordert haben, um angemessen auf die Vogelgrippe reagieren zu können.

    Landwirtschaftsminister Schmidt fordert Wildvögelmonitoring gegen Vogelgrippe

    Vogelgrippe H5N8, H5N1 H7N9, H5N8: Zahlen und Fakten

    Viele Vogelgrippe-Viren können Symptome beim Menschen auslösen. Als besonders gefährlich haben sich in den vergangenen Jahren H5N1 und H7N9 erwiesen.

    Durch natürliche Genveränderungen entstehen fortwährend neue Varianten der Vogelgrippe-Viren.

    Die Ziffern hinter H und N stehen für Oberflächenstrukturen, anhand derer die Viren Subtypen zugeordnet werden.

    Eine Infektion eines Menschen mit H5N1 war erstmals 1997 in Hongkong nachgewiesen worden.

    Von 2003 bis 2013 seien etwa 650 Infektionen mit dem Erreger registriert worden, berichten Wissenschaftler. In insgesamt 15 Ländern seien mehr als 380 Menschen daran gestorben.

    Bei H7N9 ist der erste Nachweis im März 2013 erfolgt.

    Im Januar 2014 starb in Nordamerika erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe. Eine Kanadierin, die China besucht hatte, erlag den Folgen einer Infektion mit dem Virus H5N1.

    China ist wegen des oft engen Miteinanders von Mensch und Vieh besonders von Übertragungen auf den Menschen betroffen.

    Experten befürchten, dass auf diese Weise einmal eine globale Pandemie ihren Ursprung nehmen könnte.

    Auf einem Geflügelhof im Münsterland wurden bei einer Pute im Herbst 2014 Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N2 entdeckt. Einige Tiere waren zuvor auch in den Handel gelangt.

    Im Herbst 2016 wurde in mehreren europäischen Ländern eine gefährliche Vogelgrippen-Variante vom Typ H5N8 nachgewiesen.

    Das geforderte Geld soll dazu dienen, dass die Vogelgrippe in Deutschland besser überwacht werden kann. Nach Angaben der "Passauer Neuen Presse" vom Montag hat Landwirtschaftsminister Christian Schmidt in einem Schreiben an EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis zum Ausdruck gebracht, dass Wildvögel eine Rolle spielen, was das "erneute Auftreten der Geflügelpest in Europa" angeht.

    Vytenis Andriukaitis ist zuständig für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Um die Vogelgrippe zu bekämpfen, war von deutscher Seite bereits ein EU-weites Wildvögelmonitoring gefordert worden. Das hatte nicht die erforderliche Unterstützung gefunden. Nachdem der H5N8-Erreger nun aber bei einer Wildente gefunden worden ist, bittet Christian Schmidt laut der "Passauer Neuen Presse" um ein Überdenken des Situation. Er werde im Ständigen Ausschuss im Brüssel bei der kommenden Sitzung Ende November erneut finanzielle Unterstützung beantragen. AFP/sh

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden