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Lungenkrankheit: Nächster Mers-Verdachtsfall in Thailand

Lungenkrankheit

Nächster Mers-Verdachtsfall in Thailand

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    Der Erreger Mers-CoV wurde 2012 erstmals nachgewiesen. Er kursiert wahrscheinlich schon seit vielen Jahren auf der arabischen Halbinsel und hat sich von dort verbreitet.
    Der Erreger Mers-CoV wurde 2012 erstmals nachgewiesen. Er kursiert wahrscheinlich schon seit vielen Jahren auf der arabischen Halbinsel und hat sich von dort verbreitet. Foto: Center for Disease Control (dpa)

    Das Mers-Virus wurde erstmals 2012 registriert. Der Erreger zählt wie das Sars-Virus und bestimmte Erkältungen zu den Coronaviren. Kamele gelten als Hauptüberträger der Viren - die Erreger kursieren vor allem auf der arabischen Halbinsel und werden vereinzelt von Reisenden in andere Länder getragen. Der bisher größte Mers-Ausbruch außerhalb der arabischen Halbinsel wurde 2015 in Südkorea festgestellt. 36 von 186 Patienten starben.

    Mers in Thailand: Wie kam es dazu?

    Im Juni 2015 war erstmals auch in Thailand ein Mers-Fall registriert worden. Die Behörden hatten den Erreger aus der Familie der Coronaviren bei einem Mann aus dem Oman festgestellt. Nach einer Behandlung konnte der Patient für gesund erklärt werden, keine weiteren Menschen waren mit dem Mers-Virus infiziert worden.

    Jetzt steht ein zweiter Mann mit Mers unter Quarantäne. Der Betroffene ist ein 71-Jähriger aus dem Oman, wie die Zeitung "Bangkok Post" unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete. Der Mann war demnach am 22. Januar nach Thailand gereist. Er sei im Bamrasnaradura Infectious Disease Institute in der Stadt Nonthaburi unter Quarantäne gestellt worden. Mehr als 200 mögliche Kontaktpersonen des Mannes wurden dem Bericht zufolge beobachtet. 

    Woher kommt das Mers-Virus?

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Seinen Namen hat Mers von seinem Herkunftsort: MERS steht für Middle East Respiratory Syndrome. Da das Virus erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde, ist das Wissen darüber noch gering. Allerdings ist bekannt, dass eine Übertragung von Mers von Mensch zu Mensch nur selten vorkommt. Dennoch werden in Thailand sicherheitshalber 200 mögliche Kontaktpersonen des zweiten Mers-Patienten beobachtet.

    Das Virus kann eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen. In besonders schweren Fällen kann Mers tödlich verlaufen. Die Schwere der Symptome muss dabei kein Indikator dafür sein, wie schwer ein Patient an Mers erkrankt wird. Schwere Verläufe treten überwiegend bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen auf. dpa/sh

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