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Nüsse: Nüsse sollen Sterberisiko bei Darmkrebs deutlich senken

Nüsse

Nüsse sollen Sterberisiko bei Darmkrebs deutlich senken

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    Einer Studie zufolge, sollen bereits 56,6 Gramm pro Woche an Nüssen eine positive Wirkung auf Darkrebs haben: Dazu gehören Walnüsse, Mandeln und viele weitere Nusssorten.
    Einer Studie zufolge, sollen bereits 56,6 Gramm pro Woche an Nüssen eine positive Wirkung auf Darkrebs haben: Dazu gehören Walnüsse, Mandeln und viele weitere Nusssorten. Foto: Kai Remmers/dpa-tmn/dpa Symbolbild

    Was kann man alles genau zu "Nüssen" zählen? Die üblichen Verdächtigen sind natürlich Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse und Mandeln. Diese Nusssorten wurden auch in einer Studie untersucht, die aufzeigen wollen, welchen Effekt sie auf Darmkrebs haben.

    Nüsse sind nämlich in der Lage, das Risiko einer Erkrankung mit Darmkrebs zu verringern. Deutsche Forscher haben auch herausgefunden, dass der Verzehr von Nüssen das Wachstum der Krebszellen im Darm beeinflussen kann. Allerdings ist auch davor gewarnt worden, dass die richtige Ernährung allein nicht vor Darmkrebs schützt. Dennoch wird in Studien immer wieder nachgewiesen, von welchem Ausmaß die Effekte einer angepassten Ernährung sein können - so auch in diesem jüngsten Fall.

    Sterberisiko bei Darmkrebs mit bestimmten Nüssen deutlich senken

    In einer Pressemitteilung berichtet die ASCO (American Society of Clinical Oncology) von einer Studie, die bei ihrem jährlichen Treffen in Chicago präsentiert werden soll. In dieser Beobachtungsstudie ist festgestellt worden, dass Patienten mit Darmkrebs im dritten Stadium eine um 42 Prozent geringere Chance auf Wiedererkrankung und eine um 57 Prozent geringeres Sterberisiko hatten, wenn sie pro Woche zwei Unzen Nüsse (oder mehr) konsumierten. Das entspricht etwa 56,6 Gramm.

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    In einer genaueren Analyse haben die Forscher festgestellt, dass die Vorteile durch Nüsse bei Darmkrebs auf an Bäumen wachsende Nüsse beschränkt war. Dazu zählen Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse und Mandeln. Der Hauptautor der Studie, Dr. Temidayo Fadelu vom Dana Farber Krebsinstitut, erklärte: "Patienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung, die eine Chemotherapie erhalten, fragen oft was sie tun können um ihr Wiedererkrankungs- oder Sterberisiko zu senken, und unsere Studie ist ein wichtiger Beitrag zu der Vorstellung dass eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität einen Vorteil darstellen."

    Nüsse aber nur als zusätzliche Therapie bei Darmkrebs

    Die Studie bewies auch, dass der Konsum von Nüssen während der Behandlung von Darmkrebs die aufgezeigten Effekte unabhängig von anderen Faktoren auslöste. Das Alter, der BMI, das Geschlecht und Genomveränderungen wirkten sich nicht darauf aus. ASCO betont in der Pressemitteilung auch, dass die Studie nicht vorschlägt, auf Chemotherapien und andere Behandlungsmethoden von Darmkrebs zu verzichten. Es geht darum, dass der Verzehr von Nüssen zusätzlich zur Therapie positive Auswirkungen von nicht zu unterschätzendem Ausmaß bewirkt.

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    Zuvor ermittelten deutsche Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiler-Universität in Jena, wie sich Nüsse überhaupt auf Darmkrebs auswirken. Nüsse sollen vor Darmkrebs schützen

    Wirkung von Nüssen bei Darmkrebs

    Die Forscher aus Jena untersuchten verschiedene Nusssorten: Die Kerne wurden in Reagenzgläsern chemisch "verdaut", um den Zustand zu simulieren, in dem sie normalerweise im Darm ankommen würden. Dann wurde ihre Wirkweise auf verschiedene Darmkrebs-Zellen untersucht. Dieser Versuch zeigte, dass die Nüsse die Aktivität bestimmter Enzyme steigert, so dass die natürliche Entgiftung in Körperzellen angekurbelt wurde. Außerdem sorgten die Nüsse dafür, dass die Apoptose in den Darmkrebszellen aktiviert wurde, wodurch deren Absterben ausgelöst wird.  Mit der Erkenntnis, dass der Verzehr von Nüssen auch präventiv vor Darmkrebs schützen könnte, lassen sich neue Ansätze für die Medizin erforschen. AZ

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