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Südpol: Pläne für größtes Meeresschutzgebiet der Welt gescheitert

Südpol

Pläne für größtes Meeresschutzgebiet der Welt gescheitert

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    Ein Eisberg im Weddell-Meer: Fünf Mal so groß wie Deutschland sollte das Meeresschutzgebiet werden.
    Ein Eisberg im Weddell-Meer: Fünf Mal so groß wie Deutschland sollte das Meeresschutzgebiet werden. Foto: Csic, dpa (Archiv)

    Die internationalen Bemühungen zum Schutz des Südpolarmeers nördlich der Antarktis haben einen Rückschlag erlitten. Bei einer Konferenz auf der australischen Insel Tasmanien scheiterte am Freitag das Vorhaben, im dortigen Weddell-Meer ein mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometer großes Schutzgebiet einzurichten.

    Es sollte fünf Mal so groß wie Deutschland werden. Nach Angaben von Teilnehmern wurden die Pläne von Russland und China blockiert. Auch von Norwegen kam Widerstand.

    Der Vorschlag fürs Weddell-Meer soll nächstes Jahr erneut beraten werden

    In Tasmaniens Hauptstadt Hobart berät alljährlich die internationale Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) aus mehr als zwei Dutzend Staaten. Sie ist zuständig für die Kontrolle der Fischerei sowie die Ausweisung von Schutzgebieten.

    Die Antarktis

    Die Antarktis ist abgesehen von ein paar Dutzend Forschungsstationen ein unbewohnter Kontinent rund um den Südpol.

    Er ist fast vollständig von Eis bedeckt. Es ist die größte Eismasse der Erde, teils mehr als 4000 Meter dick.

    Dort leben Pinguine und Robben.

     In den Wintermonaten von März bis September geht die Sonne nie auf, in den Sommermonaten nie unter.

    Die Antarktis ist etwas größer als Europa und hat die kältesten Temperaturen der Welt: teils minus 90 Grad.

    Der internationale Antarktis-Vertrag von 1959 legt fest, dass der Kontinent von Wissenschaftlern verschiedener Nationen ausschließlich zu friedlichen Zwecken genutzt werden kann. (dpa)

    Der Vorschlag fürs Weddell-Meer kam von der EU und wurde auch vom Bundestag unterstützt. Er soll nun nächstes Jahr erneut beraten werden. Es wäre das größte Meeresschutzgebiet der Welt.

    Wegen des Klimawandels könnte sich die Fischerei im Weddell-Meer etablieren

    In dem Gebiet leben mehr als 300.000 Kaiserpinguine. Dort sind auch Blauwale, Seeelefanten, Antarktische Seebären sowie seltene Seevögel zuhause. Bislang blieb das Weddell-Meer von Fischerei weitgehend verschont, weil große Teile ständig von Eis bedeckt sind.

    Wegen des Klimawandels wird jedoch erwartet, dass Fangflotten auf der Jagd nach Krill und Seehecht bald auch dorthin kommen. In den Gebieten weiter nördlich werden jährlich Hunderttausende Tonnen Krill gefischt. 

    Das Weddell-Meer darf nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden

    Das Weddell-Meer ist das größte der rund 14 Randmeere des Südlichen Ozeans am antarktischen Kontinent. Der Name stammt von dem britischen Segler James Weddell, der 1823 in das bis dahin nahezu unberührte Gebiet vorstieß. Die Antarktis ist internationales Gebiet. Zahlreiche Länder unterhalten dort einige Dutzend Forschungsstationen. 

    Im Antarktisvertrag von 1959 ist bestimmt, dass das Gebiet nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden darf. Seit vergangenem Jahr gibt es dort bereits ein Schutzgebiet, das Rossmeer (Ross Sea), das etwa vier Mal so groß wie Deutschland ist. (dpa)

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