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Cannabis mit hohem THC-Gehalt: Rauchen von besonders starkem Cannabis kann Gehirn schädigen

Cannabis mit hohem THC-Gehalt

Rauchen von besonders starkem Cannabis kann Gehirn schädigen

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    Hochgezüchtete Sorten von Cannabis mit besonders hohem THC-Gehalt schaden dem Gehirn, zeigt eine Studie
    Hochgezüchtete Sorten von Cannabis mit besonders hohem THC-Gehalt schaden dem Gehirn, zeigt eine Studie Foto: Abir Sultan/dpa

    Cannabis mit starkem THC-Gehalt wirkt sich wohl deutlich auf die Gesundheit aus . Schäden im Gehirn können die Folge sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des King's College in London. Nach eigenen Angaben ist es die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem THC-Gehalt von Cannabis und Hirnschäden herstellt.

    Schon länger ist bekannt, dass Langzeit-Kiffer anfälliger für Psychosen sind als Menschen, die die Finger von Cannabis lassen. Grund dafür ist nach neuesten Erkenntnissen wohl, dass Cannabis für Veränderungen von Hirnfunktionen und -strukturen verantwortlich ist.

    Bseonders starkes Cannabis kann das Risiko für Psychosen erhöhen

    Dr. Paolo Dazzan, Leiter der Studie, kommentierte zur neuesten Studie: "Wir haben herausgefunden, dass häufiger Gebrauch von besonders starkem Cannabis die Struktur von weißer Substanz im Gehirn erheblich beeinflusst." Diese Struktur beeinflusse, ob jemand für Psychosen anfällig sei oder nicht. Je mehr Cannabis man rauche und je höher der THC-Gehalt sei, desto größer werde der Schaden.

    Die Forscher legten einen Fokus auf den Corpus Callosum. Dieser Hirnteil bestehe aus weißer Substanz und ist verantwortlich für die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnregionen. Dieser Hirnteil, so die Forscher, habe besonders viele Cannaboid-Rezeptoren. So wirke dort das THC besonders stark.

    Das sollten Sie über Cannabis wissen

    Ausgangsquelle für Haschisch und Marihuana ist die Hanfpflanze "Cannabis sativa". Besonders stark konzentriert ist der Wirkstoff THC im Harz der Blüte, das als Haschisch konsumiert wird.

    Marihuana ist eine Mischung aus getrockneten Blättern, Blüten und Zweigen.

    "Hasch" wird geraucht, als Tee aufgebrüht oder in Nahrungsmitteln verarbeitet - gerne in Plätzchen.

    Häufiger starker Konsum kann nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen zur psychischen Abhängigkeit führen.

    Cannabis-Produkte werden seit Jahrhunderten zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt - manche Patienten dürfen Cannabis inzwischen legal verwenden.

    Cannabis gehört nach dem deutschen Betäubungsmittelgesetz zu den illegalen Suchtmitteln. Besitz, Anbau und der Handel sind verboten.

    Das Betäubungsmittelgesetz sieht Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Haft vor.

    Beim Umgang mit "nicht geringen Mengen" - bei Haschisch und Marihuana 500 Konsumeinheiten liegt die Höchststrafe bei 15 Jahren.

    Für "Gelegenheitskiffer" kennt das Gesetz die Untergrenze der "geringen Menge" zum Eigenverbrauch. Die Staatsanwaltschaft kann dann von einer Strafverfolgung absehen.

    In der Studie untersuchten die Forscher mit einer speziellen Technik die weiße substanz im Gehirn von 56 Patienten, die bereits zuvor Anzeichen für Psychosen gezeigt hatten. Zum Vergleich wurden 43 gesunde Menschen einbezogen.

    Heutzutage sind besonders viele hochgezüchtete Sorten im Umlauf

    Und das Thema ist aktuell: Nach Angaben des King's College war Cannabis vor einem Jahrzehnt noch viel schwächer. Heutzutage werden besondere Hybride gezüchtet, die einen viel höheren THC-Gehalt erreichen. In Großbritannien sind diese Sorten derzeit am häufigsten im Umlauf, vermuten die Forscher. AZ

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