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Washington: Schwachstelle von Ebola entdeckt: Es könnte das NPC1-Protein sein

Washington

Schwachstelle von Ebola entdeckt: Es könnte das NPC1-Protein sein

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    In Afrika starben mehr als 11.000 Menschen an Ebola. Jetzt haben Forscher vielleicht eine Schwachstelle des Virus entdeckt: Das Protein NPC1.
    In Afrika starben mehr als 11.000 Menschen an Ebola. Jetzt haben Forscher vielleicht eine Schwachstelle des Virus entdeckt: Das Protein NPC1. Foto: Zoom Dosso/afp

    Für die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes haben US-Forscher jetzt eine Schwachstelle des Ebola-Virus entdeckt. In einer Studie konnten Virologen ein Protein namens Niemann-Pick C1 (NPC1) identifizieren, das das Virus benötigt, um sich in den Wirtzellen auszubreiten. NPC1 sei nun gewissermaßen die "Achillesferse des Ebola-Virus", erklärte Kartik Chandran von der Yeshiva Universität in New York, einer der Autoren der Studie, die im Online-Journal der American Society for Microbiology veröffentlich wurde.

    Mäuse mit NPC1-Protein schienen resistent gegen Ebola

    Das Ebola-Virus

    Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.

    Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.

    Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.

    Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.

    Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren  Blutungen und Organversagen.

    Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

    In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.

    Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

    Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.

    Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.

    In der Studie arbeiten die Forscher mit Mäusen. Eine Gruppe wurde genetische verändert, so dass die Bildung von NPC1 blockiert wurde. Diese Tiere waren "komplett resistent" gegen Ebola, hieß es in der Studie. Die anderen Mäuse starben dahingegen nach wenigen Tagen an Ebola. Bei der Suche nach einem wirksamen Impfstoff konzentriere man sich nun darauf, das Protein auszuschalten. Seither gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff gegen Ebola. In den vergangenen Monaten verliefen erste Testreihen mit potentiellen Stoffen vielversprechend.

    Ende 2013 war die Ebola-Epidemie in Westafrika ausgebrochen. In Guinea, Liberia und Sierra Leone starben mehr als 11.000 Menschen. Anfang Mai wurde Liberia für Ebola-frei erklärt. Die anderen beiden Ländern wiesen in den vergangenen Wochen wieder dutzende Infektionen mit dem Virus auf. AZ/afp

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