Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Feinstaub: So gefährlich ist Feinstaub

Feinstaub

So gefährlich ist Feinstaub

    • |
    Stuttgart hatte im Januar 2016 als erste Stadt bundesweit Feinstaubalarm ausgerufen (Symbolbild).
    Stuttgart hatte im Januar 2016 als erste Stadt bundesweit Feinstaubalarm ausgerufen (Symbolbild). Foto: Marijan Murat (dpa)

    Die Luft in deutschen Städten ist nach wie vor zu stark mit Stickstoffdioxid belastet. Zwar sei die Feinstaubbelastung im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Samstag in Dessau-Roßlau mit. Wie in den Vorjahren seien jedoch auch 2015 an rund 60 Prozent der verkehrsnahen Messstationen Überschreitungen des Stickstoffdioxid-Grenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt ermittelt worden.  

    Das ist Feinstaub

    Öfen, Motoren, Landwirtschaft, Industrie - Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt.

    In Ballungsgebieten ist die Quelle der winzigen, in der Luft schwebenden und gesundheitsschädlichen Teilchen vor allem der Straßenverkehr.

    Zu den Feinstaubpartikeln, die Motoren produzieren, kommen der Abrieb von Bremsen und Reifen sowie der von der Straßenoberfläche aufgewirbelte Staub.

    Es gibt aber auch natürliche Quellen: Dazu gehören Emissionen aus Vulkanen und Meeren, Waldbrände und die Bodenerosion.

    Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge treten bei einer hohen Konzentration von Feinstaub verstärkt Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen auf - wie zum Beispiel Lungenkrebs.

    Denn kleinste Teilchen können beim Einatmen bis in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf gelangen und sich so im ganzen Körper verteilen.

    Zum Schutz der Gesundheit gilt in Deutschland seit 2005 die Feinstaub-Richtlinie der Europäischen Union. Die Weltgesundheitsorganisation rät jedoch, die gültigen Grenzwerte zu verschärfen.

    Nach Angaben des Umweltbundesamtes gehen allein in Deutschland im Durchschnitt rund 47 000 Todesfälle jährlich auf die Belastung mit Feinstaub zurück. (dpa)

    Die Kommunen müssten Maßnahmen ergreifen, um die Stickstoffdioxid-Belastung in den Innenstädten schnellstmöglich zu reduzieren, erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Diesel-Pkw müssten schrittweise aus den Innenstädten verbannt und Umweltzonen ausgeweitet und verschärft werden. Zudem müsse die Elektromobilität deutlich ausgebaut werden. Stickstoffdioxid kann den Angaben zufolge insbesondere in Kombination mit Feinstaub zu Gesundheitsschäden an Atemwegen sowie Herz- und Kreislaufsystem führen.  

    Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer im vergangenen Jahr habe zugleich negative Auswirkungen auf die Luftqualität gehabt, hieß es weiter. So seien in den sommerlichen Schönwetterperioden mit zum Teil extremen Temperaturen seit langem erstmals wieder hohe Ozonkonzentrationen aufgetreten, zum Teil auch Werte über der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der mit 283 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessene Maximalwert von 2015 war demnach der höchste Messwert seit dem Hitzesommer 2003.  

    Stickstoffdioxidbelastung: Feinstaub macht krank

    Feinstaub: Besonders Dieselfahrzeuge sind in der Kritik, aber auch moderne Benziner können ein Problem mit dem Partikelausstoß haben.
    Feinstaub: Besonders Dieselfahrzeuge sind in der Kritik, aber auch moderne Benziner können ein Problem mit dem Partikelausstoß haben. Foto:  Jan Woitas (dpa)

    Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren sei 2015 überdurchschnittlich mit Ozon belastet gewesen, hieß es. Eine mit den hohen Werten zu Beginn der 90er Jahre vergleichbare Belastung sei jedoch nicht erreicht worden. Die Ozonbelastung müsse dennoch verringert werden. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Schwellenwert von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter werde in Deutschland nicht flächendeckend eingehalten. Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizungen der Atemwege, Husten, Einschränkungen der Lungenfunktion bis hin zu deutlichen Atembeschwerden hervorrufen.  

    In Bezug auf Feinstaub sei 2015 langfristig betrachtet eines der am geringsten belasteten Jahre gewesen, hieß es weiter. Der EU-Tagesgrenzwert sei nur an zwei verkehrsnahen Messstationen in Stuttgart und Berlin überschritten worden. Wie schon im Vorjahr seien auch 2015 extreme, feinstaubbegünstigende Wetterlagen ausgeblieben. Dennoch müssten auch die gesundheitsschädlichen Feinstaubemissionen weiter verringert werden. AZ/epd

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden