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Schlafen: "Social Jetlag": Ausschlafen am Wochenende offenbar ungesund

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"Social Jetlag": Ausschlafen am Wochenende offenbar ungesund

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    Ausschlafen am Wochenende fühlt sich gesund und erholsam an - ist es aber laut einer US-Studie nicht. Denn unregelmäßiges Schlafen bringt die innere Uhr durcheinander.
    Ausschlafen am Wochenende fühlt sich gesund und erholsam an - ist es aber laut einer US-Studie nicht. Denn unregelmäßiges Schlafen bringt die innere Uhr durcheinander. Foto: Archiv: Malte Christians, dpa

    Endlich ausschlafen - darauf freuen sich wohl die meisten Arbeitnehmer, wenn es auf das Wochenende zugeht. Wer sich am Samstag eine ausgiebige Portion Schlaf gönnt, fühlt sich danach erholt. Doch der Eindruck trügt - Ausschlafen ist nicht unbedingt gut für unsere Gesundheit. Im Gegenteil: Laut einer amerikanischen Studie kann es der Gesundheit sogar schaden, wenn man am Wochenende viel länger schläft als an Arbeitstagen.

    Studie: Ausschlafen kann Gesundheit gefährden

    Dass Ausschlafen am Wochenende negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, wurde von Forschern des Sleep and Health Forschungsprojekts an der University of Arizona herausgefunden. Sie analysierten das Schlafverhalten im Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit der Probanden. Die Ergebnisse wurden in Form einer Mitteilung des Tucson College of Medicine publiziert.

    Das Forschungsteam stützte sich dabei auch auf die Auswertungen der sogenannten SHADES-Studie, die sich mit Schlaf im Zusammenhang mit Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Sozialisierung beschäftigte. Diese Studie wurde an der University of Pennsylvania durchgeführt. Die Wissenschaftler aus Arizona analysierten Daten von insgesamt 984 Probanden dieser Studie im Alter von 22 bis 60 Jahren.

    "Social Jetlag": Unregelmäßiges Ausschlafen bringt innere Uhr durcheinander

    Dabei konzentrierten sich die Forscher auf das Phänomen des "social jetlag", also dem Zeitunterschied, der zwischen den Schlafgewohnheiten an Arbeitstagen und freien Tagen liegt. Durch Ausschlafen am Wochenende werde eine Diskrepanz zwischen der inneren Uhr des Körpers und dem tatsächlichen Schlafverhalten geschaffen, so die Wissenschaftler. Die Studie zeigte offenbar auf, dass jede Stunde eines solchen sozialen Jetlags das Risiko einer Herzerkrankung um elf Prozent erhöht.

    Das hilft beim Schlafen

    Regelmäßige Zeiten Immer ungefähr zur selben Zeit zu Bett zu gehen und wieder aufzustehen, ist wichtig für den biologischen Rhythmus.

    Schlafdruck aufbauen Wer sich abends erst dann hinlegt, wenn er richtig müde ist, schläft in der Regel besser. Deshalb sollte man insgesamt nicht zu lange schlafen und auf längere Nickerchen tagsüber verzichten.

    Wenig Alkohol, kein Koffein Zwei Gläser Wein am Abend helfen zwar, schneller einzuschlafen. Insgesamt verschlechtert Alkohol die Schlafqualität aber gravierend. Zudem reagieren manche Menschen sehr empfindlich auf Koffein. Wer dazu gehört, sollte ab etwa 13 Uhr weder Kaffee noch Schwarztee trinken.

    Viel Bewegung Wer regelmäßig Sport treibt, schläft meistens besser. Empfehlenswert ist vor allem, sich bei Tageslicht an der frischen Luft zu bewegen.

    Maß halten Nach umfangreichen Menüs schläft es sich schlecht. Besser ist es, abends in Maßen zu essen und zu trinken. Manchen Menschen hilft es, tryptophanreiche Kost wie dunkle Schokolade, Nüsse oder Milch zu sich zu nehmen.

    Abendliche Rituale Von Einschlafritualen (etwa eine Bettlektüre oder ein Entspannungsbad) profitieren nicht nur Kinder. Sie helfen dem Körper, auf Entspannung umzuschalten.

    Nicht im Bett herumliegen Wer längere Zeit nicht mehr einschlafen kann und deshalb unruhig wird, sollte besser aufstehen und einer ruhigen Tätigkeit nachgehen (etwa Bügeln, Musik hören). Sich im Bett herumzuwälzen und zu ärgern, ist eher kontraproduktiv. (toll)

    Gleichzeitig ließen sich laut den Forschern auch allgemeine Verschlechterungen des Gesundheitszustands durch Ausschlafen am Wochenende beobachten. Diese äußerten sich beispielsweise durch schlechtere Laune oder vermehrte Müdigkeit. Dabei seien diese Folgen jedoch unabhängig davon, wie viel Schlaf die Probanden erhielten, so die Forscher. Die Ergebnisse suggerierten daher, dass die Regelmäßigkeit des Schlafs eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt.

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