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Stiftung Warentest: Tester entdecken Schadstoffe in Milchpulver für Babys

Stiftung Warentest

Tester entdecken Schadstoffe in Milchpulver für Babys

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    Die Stiftung Warentest fand in einigen Baby-Milchpulvern Stoffe, die sich beim Verdauen in möglicherweise krebserregende Substanzen verwandeln können.
    Die Stiftung Warentest fand in einigen Baby-Milchpulvern Stoffe, die sich beim Verdauen in möglicherweise krebserregende Substanzen verwandeln können. Foto: Armin Weigel (dpa)

    Milchpulver für Babys ist oft mit Schadstoffen belastet. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Bei 7 von 15 getesteten Pulvern führte dieser Punkt zu Abwertungen, heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 7/2016).

    Insgesamt bekamen im Test acht Produkte die Note "gut", sechs ein "befriedigend", und ein Milchpulver fiel mit "mangelhaft" durch. Nichts auszusetzen hatten die Warentester an der Zusammensetzung der Fertigmilchprodukte, sie erfüllte die Vorschriften. Testsieger ist "Milasan Pre" - allerdings hat der Hersteller erst kürzlich die Zusammensetzung geändert. Gut schnitten auch "Beba Pro Pre" sowie "Aptamil Anfangsmilch Pre" ab.

    Leidet ein Elternteil unter einer Allergie, empfiehlt sich für Babys HA-Milch. HA steht für hypoallergen. Die enthaltenen Eiweiße sind bei diesen Produkten aufgespalten, was Allergien vorbeugen soll. Stiftung Warentest hat vier Produkte geprüft: "Beba HA Pre" und "Bebivita Pre HA" schnitten hier am besten ab. In einem Produkt fanden die Tester Chlorat, in einem anderen wiederum 3-MCPD-Ester. Beide bekamen aber noch die Note "befriedigend".

    Als mangelhaft wurde das Milchpulver von Rossmanns Eigenmarke Babydream bewertet. Es wies nach Ansicht der Tester eine bedenkliche Menge an Glycidyl-Estern auf. Daraus wird bei der Verdauung das wahrscheinlich krebserregende Glycidol. Eine gesetzliche Höchstgrenze gibt es für Glycidyl-Ester noch nicht. Trotzdem seien solche Mengen vermeidbar, urteilten die Warentester.

    Milchpulver: Unternehmen hält erhöhten Wert für unkritisch

    Rossmann-Pressesprecher Stephan-Thomas Klose hält den erhöhten Wert dagegen nicht für kritisch: Es gebe bislang keinen Beleg dafür, dass Ester-Fettsäuren für den Organismus schädlich sind. "Sollten aber Kunden auf Grund der Bewertung von Stiftung Warentest das Produkt zurückgeben wollen, ist das überhaupt kein Problem", sagt Klose.

    In zwei weiteren Produkten fanden sich vermeidbare Mengen an 3-MCPD-Estern, die sich ebenfalls beim Verdauen in eine möglicherweise krebserregende Substanz verwandeln können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Krebsrisiko durch 3-MCPD-Ester aber geringer ein als durch Glycidyl-Ester. Deshalb reichte es im Testurteil noch für das Urteil "befriedigend".

    In zwei anderen Produkten wurde Chlorat gefunden. Es kann etwa über Desinfektionsmittel, die Molkereien verwenden, ins Produkt kommen und die Jodaufnahme in der Schilddrüse hemmen. Der gesetzlich vorgegebene Höchstgehalt wurde aber nicht überschritten, deshalb gab es auch hier noch ein "befriedigend". (dpa)

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