Am Freitag, 28. Juli 2017, ist Welt-Hepatitis-Tag. In Genf sprach sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur grassierenden Hepatitis-Epidemie aus. Sie fordert, neugeborene Babys in aller Welt gegen die Leberentzündung Typ B zu impfen. Auch in den wohlhabenderen Ländern steige die Zahl der Fälle, etwa durch Migration, sagte Marc Bulterys, Leiter des WHO-Hepatitis-Programms.
Impfung: Hepatitis B vor allem für Babys gefährlich
Hepatitis, auch Gelbsucht genannt, kann zu Krebs führen. In Deutschland wird die Impfung gegen Hepatitis B nach Angaben des Robert Koch-Instituts im Alter von zwei Monaten empfohlen. Nur Babys von Müttern mit chronischer Hepatitis B oder unbekanntem Hepatitis-B-Status sollen direkt nach der Geburt geimpft werden.
Das sind die verschiedenen Hepatitis-Typen
Da der Erreger bei Hepatitis B über Körperflüssigkeiten wie Blut übertragen wird, kommt es oft beim Sex zur Übertragung. Aber auch verunreinigte Nadeln können eine Ursache sein - zum Beispiel bei Tätowierungen. In den meisten Fällen heilt die Infektion von selbst ab. Vor allem bei Säuglingen, Kindern, Senioren und Kranken besteht aber die Gefahr, dass die Krankheit chronisch wird. Daher wir vor allem den Risikogruppen eine Impfung empfohlen.
WHO: Über 250 Millionen Menschen mit Hepatitis B infiziert
Nach WHO-Einschätzungen waren 2015 weltweit 71 Millionen Menschen mit Hepatitis C und 257 Millionen Menschen mit Hepatitis B infiziert. Die beiden Typen gehören zu den bedeutendsten der fünf Hepatitis-Typen. Rund 1,3 Millionen Menschen starben an den Infektionen.
Außerdem erklärte die WHO, dass weniger als zehn Prozent der Infizierten überhaupt von ihrer Krankheit wüssten. Trotzdem sieht die Weltgesundheitsorganisation gute Fortschritte bei ihrem Ziel, bis 2030 neue Infektionen um 90 Prozent und die Zahl der Todesfälle um 65 Prozent zu reduzieren.
Weltweiter Kampf gegen Hepatitis B
Rund 70 Prozent der Hepatitis-Kranken lebten in 28 Ländern, darunter China, Indien, Südafrika und Brasilien. 89 Prozent der Länder hätten den Kampf gegen die Hepatitis zur Priorität gemacht, so die WHO. 30 Prozent der Infektionen passieren durch falschen Spritzengebrauch in Krankenhäusern und Praxen oder bei Impfkampagnen. dpa/sh
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