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Sommerzeit: Warum Zeitumstellung das Schlaganfall-Risiko erhöht

Sommerzeit

Warum Zeitumstellung das Schlaganfall-Risiko erhöht

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    Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit der Zeitumstellung zur Sommerzeit.
    Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit der Zeitumstellung zur Sommerzeit. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolfoto)

    Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit der Zeitumstellung zur Sommerzeit. Das haben Wissenschaftler der Universität Turku herausgefunden. Sie präsentieren ihre Untersuchung erst im April 2016 auf dem jährlichen Treffen der "American Academy of Neurology". Die Ergebnisse sind jetzt schon bekannt.

    Sommerzeit: Schlaganfall-Risiko steigt

    So erkennen Sie einen Schlaganfall

    Mit einem einfachen Test können auch Laien erkennen, ob ein Mensch einen Schlaganfall erlitten hat.

    F – A – S – T lautet die Abkürzung dieses Tests, das steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

    Face (Gesicht): Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.

    Arms (Arme): Bitten Sie den Menschen, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Wenn er das nicht kann, ist das ein weiterer Verdachtsmoment.

    Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

    Time (Zeit): Rufen Sie sofort die 112 und schildern Sie die Symptome.

    Der ischämische Schlaganfall oder auch Hirnanfall, ist die häufigste Art des Schlaganfalls. Er tritt in etwa 87 Prozent der Fälle auf. Der Hirnanfall wird dadurch verursacht, dass ein Klümpchen den Blutfluss ins Gehirn blockiert. Dadurch wird das Gehirn nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt. Je nachdem welche Regionen des Gehirns betroffen sind, können unterschiedliche Symptome auftreten. Sie reichen von Sprachverlust bis zur Lähmung. Der Hirnanfall ist eine der häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrienationen. 

    "Frühere Studien haben schon gezeigt, dass Störungen im Tageshrythmus das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erhöhen", sagte Jori Ruuskanen von der Universität Turku, einer der Autoren der Studie. Also haben sich die Wissenschaftler gefragt, welchen Einfluss die Zeitumstellung zwei Mal im Jahr auf das Schlaganfallrisiko habe. "Wir wollten wissen, ob die Zeitumstellung ein Risiko für Menschen ist", sagte Ruuskanen.

    Nach Zeitumstellung häufiger Schlaganfall

    Dafür haben die Wissenschaftler die Daten der Schlaganfälle in Finnland über die vergangenen zehn Jahre angeschaut. Sie verglichen die Schlaganfallrate von 3.033 Menschen, die eine Woche nach der Zeitumstellung ins Krankenhaus eingeliefert wurden mit der von 11.801 Patienten, die zwei Wochen vor oder zwei Wochen nach der jeweiligen Zeitumstellung ins Krankenhaus kamen.

    Die Forscher fanden heraus, dass die Rate eines ischämischen Schlaganfalls zwei Tage nach der Zeitumstellung um acht Prozent höher lag. Nach zwei Tagen glichen sich die Zahlen wieder an. Außerdem bekamen die Finnen heraus, dass Menschen mit Krebs nach einer Zeitumstellung ein 25 Prozent höheres Risiko hatten, einen Schlaganfall zu bekommen als zu jeder anderen Zeit.

    Auch bei Menschen über 65 Jahren stieg nach der Zeitumstellung das Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen, an, so die finnischen Wissenschaftler. Das Schlaganfallrisiko der Senioren erhöhte sich um 20 Prozent. Die Zahl der Todesfälle in Krankenhäusern stieg mit der Zeitumstellung jedoch nicht an. "Wir müssen nun weiter forschen, um besser zu verstehen, wie das Schlaganfallrisiko mit der Zeitumstellung zusammenhängt. So können wir auch Wege finden, um das Risiko zu reduzieren", sagte Ruuskanen. hhc

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