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Steigende Fallzahlen: So erkennen Sie Hautkrebs - und so schützen Sie sich

Steigende Fallzahlen

So erkennen Sie Hautkrebs - und so schützen Sie sich

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    Wird Hautkrebs früh erkannt, bestehen gute Heilungschancen.
    Wird Hautkrebs früh erkannt, bestehen gute Heilungschancen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

    Die gefährlichste Form ist das maligne Melanom, der sogenannte schwarze Hautkrebs. Er kann sich rasch über das Lymphgefäßsystem oder die Blutbahn im Körper ausbreiten. Der sogenannte helle Hautkrebs, zu dem das Basalzellkarzinom und das Plattenephithelkarzinom zählen, ist deutlich verbreiteter, bildet aber seltener Metastasen. Kennzeichen sind leichte Verhornungen auf der Haut, vornehmlich an Stellen, die besonders der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind wie Gesicht und Nacken.

    Wie viele Neuerkrankungen gibt es?

    Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft bis zu 170.000 Menschen neu an hellem Hautkrebs und etwa 22.000 Menschen an einem gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Darüber hinaus werden bei etwa 9000 Menschen Frühformen des Melanoms festgestellt. Die Deutsche Krebshilfe geht sogar von jährlich insgesamt rund 290.000 Neuerkrankungen aus.

    Wie viele Menschen sterben an Hautkrebs?

    Bis zu 3000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an einem schwarzen Hautkrebs. Das maligne Melanom ist besonders gefährlich, weil es sich in lebenswichtigen Organen wie Lunge, Leber oder Gehirn verbreiten kann. Betrug bis vor kurzem die durchschnittliche Überlebenszeit bei solchen Metastasen nur wenige Monate, kann heute nach Angaben von Dermatologen durch neue Therapieansätze und eine Kombination moderner Medikamente immer mehr Patienten geholfen und das Leben erheblich verlängert werden. Beim hellen Hautkrebs sind die Prognosen generell günstiger. Grundsätzlich gilt: Wird Hautkrebs früh erkannt, bestehen gute Heilungschancen.

    Welche Faktoren begünstigen die Entstehung?

    Hauptrisikofaktor ist die UV-Strahlung der Sonne, die die Haut schädigen und Krebs hervorrufen kann. Häufiger und starker Sonnenbrand vor allem im Kindesalter steigert das Risiko um das Zwei- bis Dreifache. Auch das künstliche UV-Licht von Solarien erhöht das Hautkrebsrisiko, weshalb zum Beispiel die Deutsche Krebshilfe von Solarienbesuchen abrät. Neben UV-Strahlen beeinflusst vor allem das Erbgut, ob jemand erkrankt. Hat jemand einen Hautkrebsfall in der eigenen Familie, kann dies das eigene Risiko steigern.

    Was sind weitere Risikofaktoren?

    Menschen mit heller Haut, mit rötlichen oder blonden Haaren und Neigung zu Sommersprossen haben ein höheres Risiko als jene mit dunklerer Haut. Auch Menschen mit mehr als 40 oder auch atypischen Muttermalen und Leberflecken tragen ein sieben- bis 15-fach höheres Risiko, am Melanom zu erkranken. Jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem Leberfleck. Auch manche Chemikalien und bestimmte Medikamente können Hautkrebs fördern. Nicht zuletzt steigt das Hautkrebsrisiko mit zunehmendem Alter.

    Wie kann ich Hautkrebs erkennen?

    Es sollte auf auffällige Hautstellen auch an ungewöhnlichen Stellen wie unter den Fingernägeln oder Fußsohlen geachtet werden. Schwarze Melanome etwa können in sehr unterschiedlicher Form auftreten. Sie können zum Beispiel asymmetrisch sein, einen fransigen Rand haben, sich verfärben oder größer werden. Verdächtige Flecken sollten beim Hausarzt oder Dermatologen abgeklärt werden.

    Gibt es eine Früherkennungsuntersuchung?

    Ja, ab dem 35. Lebensjahr können sich gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre untersuchen lassen. Das Hautkrebsscreening bezahlen die Kassen.

    Wie kann ich Hautkrebs generell vorbeugen?

    Am wichtigsten ist ein guter Sonnenschutz durch entsprechende Kleidung, Mützen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, um sich gegen Sonnenbrand zu wappnen. Im Sommer empfiehlt sich vor allem mittags und am frühen Nachmittag der Aufenthalt im Schatten. Zur Vorsicht raten Experten bei Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln, die mit dem Versprechen angepriesen werden, Hautkrebs vorzubeugen. Dafür gebe es keine zuverlässigen wissenschaftlichen Belege. afp

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